Klosterneuburg/Wien – Damit man ähnliche Ereignisse der in der Erinnerung nicht durcheinander bringt, sorgt die Mustertrennung im Gehirn. Nun haben österreichische Wissenschafter festgestellt, dass dieser Mechanismus durch spezielle Nervenzellen gewährleistet wird, die ihre Nachbarn hemmen und dadurch wohl einzelnen Zellen Exklusivrechte zukommen lassen.

Das Team um Peter Jonas vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg (NÖ) erkundete bei Mäusen die Schaltkreise in der für die Mustertrennung zuständigen Hirnregion, dem Gyrus dentatus. Sie stimulierten eine Nervenzelle und zeichneten auf, wie sieben andere reagierten. Dabei fanden sie heraus, dass sogenannte Parvalbumin-exprimierende Interneuronen dort hauptsächlich die Aktivität benachbarter Neuronen hemmen, was sie andernorts nicht tun. In der Großhirnrinde etwa seien sie nicht auf diese Art und Weise verdrahtet.

Winner takes it all

Die Mustertrennung würde den Wissenschaftern zufolge am ehesten durch einen Mechanismus funktionieren, den man als "der Gewinner nimmt alles" beschreiben könnte, berichten die Gehirnforscher im Fachjournal "Nature Communications". Nachdem die ähnlichen Erinnerungen im Gyrus dentatus sauber getrennt wurden, um Überschneidungen zu vermeiden, speichert sie das Hirn einzeln in der sogenannten CA3-Region. (red, APA, 6.11.2018)