Damals ahnten sie noch nicht, dass sie einmal als Aushängeschilder einer Heurigen-Kampagne posieren würden: Michael Häupl (Mitte) und Erwin Pröll (rechts, links Josef Pühringer), Anfang 2017 in Graz.

Foto: apa/ Erwin Scheriau

Wölbling – Mithilfe zweier prominenter Paten will der Verein Weinstraße & Tourismus Traisental-Donau die Kommunikation in 23 Heurigenbetrieben der Region fördern. Niederösterreichs Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und der ehemalige Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) erwiesen sich bei der Präsentation der Kampagne "Schau rein und huck di zuwa" am Dienstag als Zugpferde.

"Wenn Michael und ich vor ein paar Jahren einen Investitionsplan mit mehreren 100 Millionen Euro präsentiert hätten, wäre die Medienpräsenz wohl nicht so hoch gewesen", befand Pröll angesichts des breiten öffentlichen Interesses im Winzerhof Erber in Oberwölbling (Bezirk St. Pölten-Land). Gemeinsam mit seinem langjährigen Wiener Amtskollegen steht Pröll Pate für die Kampagne, die darauf abzielt, dass sich auch Heurigengäste, die einander nicht kennen, an einen Tisch setzen.

Häupl und Pröll unterstrichen Schulter an Schulter die Bedeutung des Heurigen als Kulturgut. Laut Pröll ist der Heurige ein "Ort der Geselligkeit", heutzutage sehe man aber immer öfter Menschen alleine oder schweigend an den Tischen sitzen. "Da geht etwas verloren", sagte der 71-Jährige, daran müsse man arbeiten.

Es gehe nicht ums "zusammen Saufen", betonte Häupl, sondern "um das Hinsetzen und miteinander Reden – beim einen oder anderen Spritzer geht das natürlich leichter". Viele gemeinsame Ideen seien beim Weintrinken geboren worden, sagte der Ex-Bürgermeister Wiens in Richtung Pröll.

Warum neben dem niederösterreichischen Alt-Landeshauptmann auch Häupl als Pate für die Kampagne ausgewählt wurde, erklärt sich Pröll mit einem Augenzwinkern so: "Damit nicht nur du, sondern auch deine Wiener zu uns zum Heurigen kommen." Bei der Weinqualität sahen beide Niederösterreich und Wien auf Augenhöhe. "Die unterscheidet nichts, die passen so zusammen wie Michl Häupl und Erwin Pröll", sagte der frühere Landeshauptmann. (Apa, red, 6.11.2018)