Yaounde – In Kamerun sind alle 78 von Separatisten entführten Kinder und ein Fahrer befreit worden. Ein Schulleiter und ein Lehrer würden noch in der Hand der Separatisten sein, so die Angaben eines Verhandlungsführers.

Bewaffnete Separatisten der englischsprachigen Minderheit Kameruns hatten die etwa 80 Schüler entführt. Die Entführung könnte ein Teil der Strategie der Separatisten sein, für Chaos im englischsprachigen Landesteil zu sorgen. Viele von ihnen lehnen auch das staatliche Bildungssystem ab. Sie werfen den Schulen vor, die englische Sprache und Kultur weiter zu untergraben.

Frankophone Mehrheit

Die Mehrheit der rund 23 Millionen Einwohner des zentralafrikanischen Staates spricht französisch, nur eine Minderheit nahe der Grenze zu Nigeria ist anglophon. Die Minderheit fühlt sich seit langem von der frankophonen Mehrheit benachteiligt. Der Konflikt ist seit 2017 mit offenen Bestrebungen nach staatlicher Unabhängigkeit eskaliert.

Die Massenentführung erinnerte an einen Überfall der islamistischen Terrororganisation Boko Haram auf eine Schule im Nordosten des Nachbarlandes Nigeria im Jahr 2014. Damals wurden mehr als 200 überwiegend christliche Mädchen entführt. (APA, Reuters, 8.11.2018))