Volkswagen und Daimler legen 3000 Euro pro Katalysatornachrüstung drauf, BMW will gleiche Summe für Neukauf zahlen.

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Berlin – Die deutsche Regierung und große Autoproduzenten haben sich bei der umstrittenen Nachrüstung älterer Diesel-Autos mit Katalysatoren auf einen Kompromiss verständigt. "Wir haben mit den deutschen Herstellern ein konstruktives Ergebnis erzielt", sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer am Donnerstag nach einem Treffen mit Branchenvertretern in Berlin.

Wohnortabhängiges Angebot

Im Vordergrund stehe weiter die Umtauschaktion der Hersteller von Alt-Autos in sauberere Fahrzeuge. Volkswagen und Daimler seien bereit, die verbliebenen älteren Autos dann für bis zu 3.000 Euro mit Katalysatoren nachrüsten zu lassen. BMW lehne das ab, wolle aber mit der gleichen Summe die Halter der älteren Diesel unterstützen – etwa für einen Neukauf. Die Angebote gelten nur für Halter in den am höchsten mit Stickoxid(NOx)-belasteten Regionen.

Derzeit gebe es noch keine genehmigten Katalysator-Nachrüstsätze für Euro-5-Fahrzeuge, sagte Scheuer. Daher könne auch eine Nachrüstung erst nach 2020 greifen.

Hardware-Nachrüstung

Die große Koalition hatte im Kampf gegen Fahrverbote wegen der Stickoxid-Belastung Anfang Oktober ein Paket aus Umtauschprämien für neuere Autos und die sogenannte Hardware-Nachrüstung auf Kosten der Industrie beschlossen. Während die Hersteller Kaufanreize für abgasärmere Fahrzeuge anboten, weigerten sich die Hersteller, die kompletten Kosten für die Nachrüstung von Dieseln der Euro-5-Norm zu übernehmen. (APA, Reuters, 8.11.2018)