Sanaa – Bei den Kämpfen um die jemenitische Hafenstadt Hodeida sind seit Samstag mehr als 60 Kämpfer getötet worden. Binnen 24 Stunden seien 43 Rebellen und 18 regierungstreue Kämpfer getötet worden, teilten Ärzte am Sonntag in der Stadt am Roten Meer mit. Ein Militärvertreter bestätigte die Opferzahl.

Dutzende verletzte Rebellenkämpfer seien zudem in die Provinzen Sanaa und Ibb im Landesinneren gebracht worden, sagte ein Vertreter des Militärkrankenhauses in Hodeida. Die Regierungstruppen wollen die von den Houthi-Rebellen kontrollierte Stadt zurückzuerobern und stoßen dabei auf erbitterten Widerstand. Am Donnerstag waren die von Kampfflugzeugen unterstützten Regierungstruppen erstmals ins Stadtgebiet von Hodeida vorgedrungen. Seit Freitag bewegten sie sich in Richtung des Hafens vor. Dort werden die meisten Importe und internationalen Hilfslieferungen für den Jemen umgeschlagen.

Regierungstruppen nähern sich Hafen an

Am Freitagabend hatte die Regierungstruppen das größte Krankenhaus der Stadt erobert. Am Samstag lieferten sich Soldaten und Rebellen im Umkreis des Krankenhauses an einer Straße von Hodeida in die Hauptstadt Sanaa heftige Kämpfe. Die Regierungstruppen stießen vom Süden und Osten aus in Richtung Hafen vor.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den vom Iran unterstützten schiitischen Houthi-Rebellen und den vom sunnitischen Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi. Nach UN-Angaben wurden bereits rund 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In Hodeida wurden nach Angaben von Medizinern allein am Donnerstag und Freitag mehr als 130 Kämpfer getötet. (APA, 11.11.2018)