Dhaka – Die Opposition in Bangladesch will an der Parlamentswahl im Dezember teilnehmen. Die größte Oppositionspartei BNP, die die Wahl im Jahr 2014 boykottiert hatte, habe sich diesmal gegen einen Boykott entschieden, sagte der hochrangige Parteivertreter Khandaker Mosharraf Hossain am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Die Parteichefin und frühere Regierungschefin Khaleda Zia sitzt wegen Korruptionsvorwürfen im Gefängnis. Zia und die derzeitige Ministerpräsidentin Sheikh Hasina pflegen eine erbitterte Feindschaft, die das Land immer wieder politisch lähmt. Seit mehr als 25 Jahren wechselten sich die Rivalinnen an der Staatsspitze ab. In den vergangenen Jahren hatte Hasina die Oberhand, sie regiert seit 2009.

Proteste

Die BNP hatte die Wahl 2014 boykottiert, weil sie Fälschungen fürchtete. Die Partei hat auch Proteste gegen die Parlamentswahl am 23. Dezember angekündigt, die ihren Befürchtungen zufolge nicht demokratisch ablaufen wird. Nach Angaben der BNP wurden im Zuge einer Festnahmewelle zuletzt rund 5.000 Oppositionsaktivisten inhaftiert.

Zia wurde erst Ende Oktober erneut zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Weil sie das Urteil bis dahin wohl nicht mehr anfechten kann, hat sie kaum noch eine Chance, Hasina bei der Parlamentswahl herauszufordern. (APA, 11.11.2018)