Neben Love ROMs und Love Retro verschwanden auch noch weitere Portale aus dem Netz.

Foto: Nintendo

Im Juli hat Nintendo die Betreiber von zwei Webseiten geklagt, auf denen Kopien von Konsolenspielen in Form von ROMs angeboten wurden, die sich mittels Emulatoren auf PCs oder Mobilgeräten spielen ließen. Darunter befanden sich auch zahlreiche Titel für Plattformen von Nintendo, vorwiegend ältere Systeme wie Gameboys oder den N64.

Das Verfahren ist nun zu Ende, und für die Verantwortlichen hinter Love ROMs und Love Retro dürfte es teuer werden. Die Streitparteien haben sich demnach auf eine Schadenssumme von 12,23 Millionen Dollar (rund 10,86 Millionen Euro) verständigt, schreibt Torrentfreak.

Kein Freund von Emulatoren

Nintendo hatte das ROM-Downloadarchiv als mehrfachen Verstoß gegen das Urheberrecht beurteilt. Zudem unterstellte man Jacob Mathias und seiner Ehefrau Cristian, die im US-Bundesstaat Arizona wohnen, kommerzielle Absichten, da auf der Seite Werbung eingeblendet und zu Spenden aufgerufen wurden.

Beide Portale waren bereits bald nach Einreichung der Klage vom Netz gegangen. Der Spielehersteller positioniert sich deutlich gegen die freie Verfügbarkeit von Emulatoren seiner Systeme.

Zu zahlende Summe wohl niedriger

Auf Facebook wurde gemäß dem Urteil von den Betreibern auch schon eine Botschaft veröffentlicht, in der sie anerkennen, Nintendo durch das Anbieten illegaler Kopien finanziellen Schaden zugefügt zu haben. Zudem übergeben sie die Domains der Seiten an Nintendo. Die Parteien müssen den finalen Spruch (PDF) nun nur noch unterzeichnen.

Bei Torrentfreak bezweifelt man allerdings, dass die Familie Mathis tatsächlich zwölf Millionen Dollar an Nintendo bezahlen muss. Dabei verweist man auf ähnliche Fälle, bei denen hinter den Kulissen eine erheblich niedrigere Summe vereinbart wurde. Die hohe Schadenssumme dürfte demnach primär zur Abschreckung dienen. Tatsächlich sollen mehrere ROM-Portale seit Beginn des Verfahrens den Betrieb eingestellt haben. (red, 13.11.2018)