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Ein Lächeln zum Abschied: Wayne Rooney freut sich auf seinen letzten Wembley-Auftritt.

Foto: Reuters/Carl Recine

London – Englands Fußballverband will Wayne Rooney einen gebührenden Abschied aus der Nationalmannschaft bereiten. Der ehemalige Teamkapitän wird am Donnerstag im Wembley gegen die USA seinen 120. Auftritt im Trikot der "Three Lions" bestreiten. Dass dem 33-Jährigen eine solche Ehre zuteilwird, sorgte in England aber nicht nur für Wohlwollen. Rekordspieler Peter Shilton sparte nicht mit Kritik.

Es sei ein wenig "komisch", wieder im Kreise der Nationalmannschaft zu stehen, sagte Rooney bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Zwei Jahre, nachdem er seinen 119. Einsatz für England absolviert hatte, kommt der Team-Rekordtorschütze (53 Tore) zu einem Farewell, den es so zuvor im Nationalteam nicht wirklich gegeben hat. "Wir haben so etwas noch nicht gemacht, aber ich hoffe, in 10, 15 Jahren sitzen wir hier für jemanden wie Harry Kane, der den Torrekord schaffen kann", sagte Rooney.

Der Offensivmann wird bei seinem Abschiedsspiel aus der englischen Fußball-Nationalmannschaft mit "seiner" Nummer 10 auflaufen und zudem die Kapitänsbinde übernehmen. Das verkündete Teamchef Gareth Southgate am Mittwoch. "Alle in unserem Team hegen großen Respekt für Wayne und wir finden es passend, dass sein letztes Spiel mit der Nummer 10 sein wird."

Späte, aber nicht zu späte Einwechslung

Der nun für DC United in der nordamerikanischen Major League Soccer spielende Stürmer soll gegen seine Wahlheimat in der zweiten Spielhälfte eingewechselt werden. Southgate hat sich bedeckt gehalten, wann genau der Ex-Star von Manchester United und Everton zum Einsatz kommt. Es werde aber geschehen, "noch bevor die Leute zur U-Bahn aufbrechen".

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Seinen Alltag verbringt Rooney mittlerweile in den USA.
Foto: REUTERS/Tommy Gilligan-USA TODAY

Bei der Partie werden Spendengelder zugunsten der Wayne Rooney Foundation, die sich der Förderung benachteiligter Kinder verschrieben hat, lukriert. Durch Rooneys Mitwirken zog der Kartenverkauf merkbar an.

Shilton dagegen

Rooney gab an, keine Forderungen stellen zu wollen. "Noch einmal im Wembley einzulaufen wird etwas Besonderes. Ich bin darauf stolz, es wird ein spezieller Moment", meinte er. Andere sehen dies weit weniger positiv. So betonte der langjährige englische Schlussmann Shilton im Vorfeld, dass Teameinsätze nicht wie Geschenke verteilt werden sollten. Rooney wollte sich auf keine Diskussion einlassen.

Er hätte dem Einsatz nicht zugestimmt, wenn er dadurch den Ruhm anderer gefährden würde, stellte er klar. "Wenn ich in der Position wäre, Shiltons Rekord zu brechen, würde ich niemals spielen", sagte der Mann aus Liverpool. Seine Frau Coleen trug das ihre zur Debatte bei. Via Twitter gab sie kund, damit wenig anfangen zu können. "Heute zurück in England und von all der Negativität, warum er nicht belohnt werden sollte, erschlagen. Willkommen zu Hause", schrieb sie.

Rooney bleibt in den USA

Für Rooney soll der Abstecher auf englischen Rasen einmalig bleiben. Bei DC United steht er noch bis Ende 2021 unter Vertrag. Der Club aus Washington schaffte dank zwölf Rooney-Treffern in 20 Spielen den Einzug ins Play-off, in dem United aber Anfang November ausschied. Ein temporärer Wechsel in die Premier League in der spielfreien Zeit in den USA sei kein Thema, stellte Rooney klar. "Ich habe mich entschieden, in die Staaten zu gehen, und dabei bleibt es." (APA, 14.11.2018)