Im Theater an der Wien wurden am Samstag die Nestroy-Preise verliehen.

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Burgtheater-Ensemblemitglied Caroline Peters erhielt den Nestroy als Beste Schauspielerin für ihre Rollen in Simon Stones "Hotel Strindberg".

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Der bereits mehrfach nominierte Peter Simonischek erhielt den Nestroy als bester Schauspieler.

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Wien – Es gab schon bessere Nestroy-Galas (zum Beispiel 2009 oder 2017) als die jüngste am Samstag im Theater an der Wien. Aber am Ende hat Peter Handke, der den Nestroy-Preis für sein Lebenswerk aus den Händen von Laudator Klaus Maria Brandauer entgegennahm, mit einer besonnenen, schelmisch-klugen Dankesrede die glücklosen Momente dieses Abends überstrahlt. Enthalten war in seinen Worten das nicht als altmodisch misszuverstehende Plädoyer für das ureigene Wesen des Theaters, also für das Spiel mit Körpern, mit Sprachen und deren Konfrontationen.

Peter Handke erhielt den Nestroypreis für sein Lebenswerk.
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Den Preisregen ließen die drei Moderatoren Maria Happel, Viktor Gernot und Peter Fässlacher recht zügig über alle ergehen. Caroline Peters und Peter Simonischek wurden als beste Schauspieler geehrt, detto Dörte Lyssewski (Nebenrolle). Die beste Regie lieferte Dusan David Parízek ( Vor Sonnenaufgang, Akademietheater). Die beste Produktion aus der freien Szene heißt Muttersprache Mameloschn von Makemake bzw. Wiener Kosmos Theater. Den Spezialpreis holte die Steirische-Herbst-Arbeit Die Kinder der Toten vom Nature Theater of Oklahoma.

Am Samstagabend sind im Theater an der Wien die Nestroy-Theaterpreise verliehen worden. Den Reigen konziser Dankesreden (inklusive vereinzelter politischer Statements) eröffnete Caroline Peters, die als beste Schauspielerin geehrt wurde (für "Hotel Strindberg" im Akademietheater).
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Als bester Nachwuchs bewährten sich die Schauspieler Lara Sienczak und Peter Fasching. Den Autorenpreis erhielt Ferdinand Schmalz für jedermann (stirbt). Mateja Koleznik stemmte die beste Bundesländer-Aufführung (Stadttheater Klagenfurt / Vereinigte Bühnen Bozen). Beste Aufführung im deutschen Sprachraum wurden Die Perser (Salzburger Festspiele / Schauspiel Frankfurt).

Den Publikumspreis erhielt Nikolaus Habjan, der bei der Verleihung ebenso vertreten werden musste wie Peter Simonischek. Den Preis für die beste Ausstattung nahm Alice Babidge entgegen, die den Querschnitt eines mehrstöckigen Gebäudes für Hotel Strindberg ins Akademietheater (in Koproduktion mit dem Theater Basel) baute.

Wie unwitzig eine Sexistenparodie war und wie kontraproduktiv ein gut gemeinter #MeToo-Frauenchor wirkte (weil er die Opposition der Geschlechter lediglich zementierte), darüber konnte man nur staunen. (afze, 19.11.2018)