In Afghanistan blühen weniger Klatschmohnblüten.

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Kabul – Afghanistan verzeichnet in diesem Jahr vor allem aufgrund der Dürre im Land einen Rückgang seiner Schlafmohnernte um fast ein Drittel. Aus dem Ertrag könnten geschätzt 6.400 Tonnen Opium hergestellt werden – was einen Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausmachen würde.

Nichtsdestotrotz ist die Ernte in diesem Jahr die zweithöchste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1994, wie es im am Montag veröffentlichten Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (Undoc) hieß. Gelder aus dem Drogenanbau und Drogenhandel finanzieren unter anderem den bewaffneten Aufstand im Land.

Opium-Explosion

Dem Bericht zufolge wurde Schlafmohn, das Basis für Opium, aber auch andere Rauschgifte wie Heroin ist, auf 263.000 Hektar angebaut. Das seien 65.000 Hektar Anbaufläche weniger als 2017. Allerdings ist das Niveau weiterhin sehr hoch, denn Afghanistan verzeichnete im Vorjahr eine explosionsartige Expansion des Schlafmohns und die größte Schlafmohnernte seiner Geschichte.

Die stärksten Ernterückgänge wurden in den von der Dürre am meisten betroffenen Provinzen im Norden und Westen verzeichnet. Schlafmohn wird in 24 der 34 Provinzen des Landes angebaut, mehr als zwei Drittel des Schlafmohns wächst in den südlichen Provinzen. Vernichtet wurden landesweit nur rund 406 Hektar.

1,5 Millionen Dollar pro Tag gegen Drogen

Laut einem Bericht des Sonderinspekteurs des US-Senats für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar) von Oktober hieß es, die USA hätten seit dem Jahr 2002 rund 8,88 Milliarden US-Dollar zur Drogenbekämpfung in Afghanistan ausgegeben. Das sind 1,5 Millionen US-Dollar pro Tag. (APA, 19.11.2018)