Die einen hassen sie, die anderen lieben sie. Die elektrisch betriebenen Scooter, die seit dem Spätsommer in Wien nicht zu übersehen sind, sorgen für Gesprächsstoff. Sie springen ins Auge, wenn sie ungünstig abgestellt sind. Ein reflexartiger Schritt zur Seite ist oft notwendig, wenn ein Fahrer (zu schnell) vorbeiflitzt.

Fest steht: Es gibt Wissenslücken, an welche Regeln man sich als Nutzer zu halten hat. Dass die E-Roller in Wien wie Fahrräder zu behandeln sind, wissen viele, die auf dem Gehsteig mit dem Scooter unterwegs sind, offenbar noch nicht.

Da ist es wenig überraschend, dass wenige Wochen nach Start des Leihservice die Kritik immer lauter wird. Bezirke sehen sich gezwungen, die Initiative zu ergreifen, landet ein Großteil der Beschwerden doch bei ihnen. Regelungen werden in Kleinarbeit von Bezirk zu Bezirk mit den Anbietern verhandelt. Das ist ziemlich absurd. Die Bedürfnisse sind in der Josefstadt kaum anders als in Simmering.

Dass die Stadt vorerst nicht mitreden will, ist ein Problem. Es reicht nicht, dass Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) sich erfreut darüber zeigt, dass die Anbieter ihre Nutzungsbedingungen nachschärfen.

E-Scooter sind aus Umweltsicht eine Bereicherung, wenn dafür manche das Auto stehen lassen. Also her mit Aufklärung und Informationen, damit die Polizei gar nicht gezwungen wird zu strafen. Es wäre schade, wenn der Unmut über E-Scooter so groß wird, dass sie keiner mehr haben will. (Rosa Winkler-Hermaden, 19.11.2018)