ZARA-Gründer Amancio Ortega (82) will Hausherr bei Amazon werden. Der spanische Modezar will für 655 Millionen Euro einen großen Teil der Amazon-Zentrale in Seattle kaufen. Der Hauptsitz des US-amerikanischen Online-Versandhändlers besteht aus zwei Gebäuden, von denen Ortega den 76.000 Quadratmeter großen Troy Block erwerben will.

Das berichtet am Dienstag die spanische Wirtschaftszeitung Cinco Dias mit Verweis auf Ortegas Immobilien-Investmentunternehmen Pontegadea Inmobiliaria. Das nötige Kleingeld für den Kauf hat der Spanier. Als Mehrheitsaktionär von Inditex erhielt er aus der Dividendenausschüttung im November alleine 693 Millionen Euro.

Mehrere Label

Das von Ortega gegründete Mode-Imperium betreibt neben ZARA auch Label wie Pull&Bear, Massimo Dutti, Bershka oder die auf Unterwäsche spezialisierte Kette Oysho. Mit einem Vermögen von 70 Milliarden US-Dollar (61 Mrd. Euro) ist er laut der aktuellen "Forbes"-Liste der sechstreichste Mensch der Welt, direkt hinter Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

Schon seit Jahren investiert der Spanier sein Vermögen in teure Immobilien in Städten wie Madrid, Barcelona, London, Chicago, Miami oder New York. Ortegas Facette als Immobilienzar blieb lange unbemerkt, obwohl er in den letzten Jahren mehr als 5 Mrd. Euro investierte. Er erwarb stets Top-Lagen für seine ZARA-Geschäfte. Ob Beverly Hills, Fifth Avenue, Champs-Elysees oder Oxford Street – mittlerweile ist das Immobilien-Investmentgeschäft mit 12 Mrd. Euro zum zweiten Pfeiler seines Reichtums geworden. 51 Prozent seiner Immobilien-Geschäfte tätigt er in Europa, 46 Prozent in den USA und Lateinamerika und 3 Prozent in asiatischen Ländern.

Zweitgrößte Investition

Der Einkauf bei Amazon wäre die zweitteuerste Immobilieninvestition Ortegas, der in London für 680 Mio. Euro das Adelphi-Gebäude in Convent Garden erwarb. Unterdessen lebt der medienscheue Ortega weiterhin im verschlafenen galicischen Küstenort La Coruna an der nordspanischen Westküste. Ganz in der Nähe befindet sich auch die Zentrale seines weltweiten Modeimperiums in einem Dorf namens Arteixo. (APA, 20.11.2018)