Heinz-Christian Strache rühmte sich auf Facebook mit einem vermeintlichen FPÖ-Erfolg: Statt einer "muslimischen Zeltstadt" finde man dort nun wieder "weihnachtliche Holzhütten".

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Vizekanzler Heinz-Christian Strache sorgt mit einem Posting auf Facebook für Verwunderung. Darin zelebriert der FPÖ-Chef Proteste seiner Partei damit, dass in der Wiener Favoritenstraße künftig nicht mehr Zelte, sondern weihnachtliche Hütten beim Weihnachtsmarkt zum Einsatz kämen. Strache postete dazu ein Vergleichsbild, wo eine Aufnahme aus dem Vorjahr mit "Muslimische Zeltstadt" betitelt ist.

"Was hat das mit Muslimen zu tun?"

"Wir haben uns dafür starkgemacht und durchgesetzt, dass die Favoritenstraße endlich wieder weihnachtlich gestaltet wird", schreibt der FPÖ-Chef auf Facebook. Ein User fragte auf dem Portal bei Strache nach, was die Zelte mit Muslimen zu tun hätten, und bekam bisher keine Antwort auf die Frage. Tatsächlich kommen diese nämlich auch beim Silvesterpfad und am Genusspfad zum Muttertag zum Einsatz.

Unverständnis bei Marktamt

Auch das Wiener Marktamt kann das Posting nicht ganz nachvollziehen. Die Zelte seien hygienisch und hätten den Vorteil, dass Schnee und Wasser schneller abrinnen und dabei niemanden treffen, wurde dem "Kurier" mitgeteilt. Auch Akan Keskin, der Veranstalter, versteht Straches Posting nicht ganz. Die verwendeten Zelte haben laut ihm nichts mit dem Islam zu tun – man finde diese auch in Hamburg, Kitzbühel und Paris.

Auch kein FPÖ-Erfolg

Von einem angeblichen FPÖ-Erfolg kann Keskin ebenfalls nicht berichten. Der Favoritner Markt sei heuer etwas geschrumpft, weshalb man sich einfach dazu entschlossen habe, die alten Holzhütten wieder zu verwenden.

Gipfel gegen Hass im Netz

Strache inszeniert sich schon länger als Verteidiger des Christentums und Bewahrer christlicher Werte. Kürzlich wurde von der aktuellen Regierung ein Gipfel gegen Online-Hass einberufen, auch der Vizekanzler nahm daran teil. Am selbigen Tag veröffentlichten die Freiheitlichen ein rassistisches Video – in diesem Zusammenhang sprach man nach Entfernung des Clips von einem "Kommunikationsfehler". (red, 22.11.2018)