Krampus-Brauchtum will Anneliese Kitzmüller im Palais Epstein vorführen. Mitglieder der Kärntner Gruppe, die sie dafür offiziell eingeladen hat, haben einen seltsamen Ruf.

Foto: APA/AFP/Alex Halada

Wien – Die Einladung der Dritten Nationalratspräsidentin, Anneliese Kitzmüller, zu Krampuskränzchen und Brauchtumspflege mit den Klagenfurter "Lords of Darkness" am 6. Dezember, bringt ihr eine Menge Fragen ein. Jedenfalls haben Abgeordnete rund um die "Jetzt"-Mandatarin Alma Zadic eine parlamentarische Anfrage zum Thema eingebracht. Fotos der Kärntner Krampusgruppe im Internet und in sozialen Netzwerken ließen eine "politische Zuordnung" zur FPÖ vermuten und deuteten auf eine "sehr weit rechts stehende Gesinnung" einzelner Truppenmitglieder hin, heißt es in der Anfrage vom 22. November.

Auf Fotos, die in der Anfrage gezeigt werden, sind Mitglieder der Brauchtumsgruppe in FPÖ-Sweatshirts zu sehen, zudem Fotos von einer Preisverleihung , bei der Gruppenmitglieder bei der 5. E-Kart-Meisterschaft der FPÖ zu sehen sind. Erfolgreich den Tag" dort beendet, teilte die Krampusgruppe auf Facebook dazu mit.

"Weit rechts stehende Gesinnung"

Der Obmann des Vereins titulierte laut "Jetzt"-Recherchen den Bundespräsidenten am Tag seiner Wahl im Mai 2016 auf Facebook als "Hurrn van der Sau", er "bedankte" sich bei den Österreichern für ihre Wahl und werde sich nun "a Schusswaffe zua legen", wie er sie wissen ließ – ein entsprechendes Foto lud er auch gleich hoch.

"Jetzt" möchte angesichts dessen von Kitzmüller wissen, auf Grund welcher Kriterien sie die Gruppe für den Auftritt eingeladen habe, und ob sie von der FPÖ finanziert werde.

Ob Kitzmüller eine Gruppe, deren Obmann den Bundespräsidenten wie oben zitiert tituliert habe und sich anlässlich dessen Wahl bewaffnen möchte, für einen Auftritt im Parlament geeignet halte? Ob es politisch angemessen sei, dass Personen, "die auf Facebook eine Affinität zu einer weit rechts-stehenden Gesinnung und zur Gewaltbereitschaft erkennen lassen", bei einer Nikolo-Veranstaltung im Hohen Haus auftreten? Und: Was wird das alles kosten?

All diese Fragen wird die Dritte Nationalratspräsidentin beantworten müssen – allerdings erst nach Krampus (5. Dezember) und Nikolo am 6. Dezember. (Renate Graber, 22.11.2018)