Tripolis – Bei einem Angriff auf eine Polizeistation im Südosten Libyens sind am Freitag mindestens neun Sicherheitskräfte getötet worden. Elf weitere Menschen, darunter Zivilisten und ein Polizeichef, seien bei dem Überfall in der Wüstenstadt Taserbo "entführt" worden, sagte ein Sprecher der Sicherheitsbehörden. Zu dem Angriff bekannt sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Der IS erklärte über sein Propaganda-Sprachrohr Amaq später, mehrere "Offiziere" entführt und 29 Mitglieder der von General Khalifa Haftar befehligten Sicherheitskräfte getötet zu haben.

Die Gegend um Taserbo wird von Kämpfern Haftars kontrolliert. Bereits im Oktober waren bei einem IS-Angriff auf Einheiten Haftars in der zentralen Kufra-Region mindestens fünf Menschen getötet worden.

Seit dem von der NATO unterstützten Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in Libyen Chaos. Die international anerkannte Regierung ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. IS-Kämpfer haben sich zuletzt in die Wüstenregionen des Landes zurückgezogen. (APA, 25.11.2018)