Bregenz – In Vorarlberg sorgt derzeit ein Sexting-Fall für Aufregung. Der Kapellmeister eines Blasmusikvereins im Walgau soll einer 15-jährigen Musikerin anzügliche Nachrichten und ein Nackfoto von sich geschickt haben. Der langjährige Leiter des Musikvereins wurde daraufhin entlassen. Auch die Musikschulen, an denen er unterrichtete, stellten den Mann vorerst frei.

Entsprechende Medienberichte bestätigte der Geschäftsführer des Vorarlberger Blasmusikverbands, Werner Loacker, am Dienstag der APA. Vom Vorarlberger Blasmusikverband hieß es gegenüber "Vorarlberg Online" (VOL), man habe mit dem Kapellmeister, der betroffenen 15-Jährigen, ihren Eltern und anderen jugendlichen Musikern gesprochen und die Sache einvernehmlich geklärt. Der Musikverein im Walgau lehne es aber ab, sich zu dem Vorfall öffentlich zu äußern. Man wolle verhindern, dass der Kapellmeister identifiziert wird.

Keine Anzeige, weil kein Delikt

Sexting ist nämlich in Österreich nicht strafbar, wenn der Sender und der Empfänger der Nacktbilder älter als 14 Jahre sind. Eine Anzeige hat es in diesem Fall auch nicht gegeben. Allerdings haben auch die Musikschulen, die den Kapellmeister als Lehrer beschäftigten, den Musiker am Montagabend vom Dienst suspendiert. Derzeit werden Musikschüler des Mannes und deren Eltern informiert. Zudem will man nachforschen, ob noch weitere Kinder und Jugendliche fragliche Nachrichten ihres Lehrers bekommen haben, berichtete ORF Radio Vorarlberg.

Ob der Musiklehrer nach einer Pause wieder den Unterricht an den betroffenen Musikschulen aufnehmen kann, ist ungewiss. Eine Kündigung sei allerdings im Moment schwierig, sagte der Anwalt einer Schule. Der Mann habe sich zwar moralisch nicht einwandfrei verhalten, sich strafrechtlich aber nichts zuschulden kommen lassen. (APA, 27.11.2018)