Wien – Im Weltmuseum Wien sind am Dienstagabend die AFA – Austrian Fashion Awards 2018 zelebriert worden. Das Bundeskanzleramt würdigte Arthur Arbesser mit dem "outstanding artist award für experimentelles Modedesign", die offizielle Überreichung findet am Donnerstag statt. Der "Modepreis der Stadt Wien" wurde Jana Wieland übergeben. Beide Auszeichnungen sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Trotz seines frühen Erfolgs sei es dem Mittdreißiger Arbesser nie darum gegangen, gefällig zu sein, er bediene sich "vielschichtiger Bezüge aus unterschiedlichen Kunstgenres" und arrangiere sie zu Kollektionen, "deren Struktur und Narrativ einem literarischen Werk gleichen", lobte die Jury die Arbeit des Wieners, der von Mailand aus sein 2013 gegründetes eigenes Label Arthur Arbesser betreibt und für das italienische Modehaus Fay als Kreativchef tätig ist. Anleihen aus dem kulturellen Erbe seiner Heimat unterziehe er einer zeitgenössischen Betrachtung, das Ergebnis sei "richtungsweisend". Der Designer freute sich über den "wichtigen, motivierenden Preis".

Modepreis der Stadt Wien

Die klare Linie ihrer schlichten, aber extravaganten Stücke hat die Designerin Jana Wieland von den Laufstegen, auf denen sie auch als Model arbeitet, zum "Modepreis der Stadt Wien" geführt. Typisch für das 2016 ins Leben gerufene Labels sind die Oversize- und Pyjama-Schnitte. Wieland habe nicht nur "eine klare Vision ihrer Marken-DNA", sondern auch "eine fundierte und realistische Strategie zur internationalen Vermarktung entwickelt", so das Urteil der Jury. Der Preis ist für die Teilnahme an einer internationalen Messe, Showroom-Präsentation oder Festival zweck gewidmet.

Dass sie Designerin werde, stand für die gebürtige Freistädterin Jana Wieland, die in Salzburg aufwuchs und jetzt in Wien arbeitet, schon mit zwölf Jahren fest. Sie setze auf langsames Wachstum, transparente Abläufe und schlichte, aber elegante Bekleidung.

Tableaux Vivants im Weltmuseum

Eingebettet war die AFA-Verleihung in eine Inszenierung der Künstlerin Jakob Lena Knebl, die im Vorjahr selbst mit einem "outstanding artist award" für bildende Kunst ausgezeichnet worden ist. Die Entwürfe der Gewinner sowie von weiteren von der Austrian Fashion Association oder mit einem Startstipendium des Bundeskanzleramts geförderten Modeschöpfern waren über die Schausäle verteilt: Knebl stellte die Mode dem Alltag in Gestalt von gebrauchten Möbeln gegenüber. Die Gäste konnten sie als Tableaux Vivants erleben, andere Arrangements waren mit surreal posierten Schaufensterpuppen gestaltet. "Es darf einen ruhig ein bisschen schleudern beim Betrachten", meinte die Künstlerin. (Apa, red, 28.11.2018)