Blümel und Strache luden Verantwortliche der österreichischen TV-Sender zu den "Fernsehgesprächen".

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Wien –Die Bundesregierung nimmt die Überarbeitung der TV-Schutzliste jetzt offiziell in Angriff. Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) luden am Donnerstag zur ersten Runde der "Fernsehgespräche". Eingeladen waren die Chefs sämtlicher österreichischer Fernsehsender. Sie sollen in die Überarbeitung der Liste eingebunden werden.

In der sogenannten TV-Schutzliste sind per Verordnung bestimmte Ereignisse aufgezählt, die von "erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung" sind und deshalb im frei empfangbaren Fernsehen gesendet werden müssen. Aktuell gehören dazu etwa bestimmte Spiele der Fußball-WM, die Olympischen Sommer- und Winterspiele oder der Opernball.

Schielen auf die Bundesliga

Strache und Blümel nannten zwar keine konkreten Ereignisse, die sie auf die Liste setzen wollen, schielen aber auf die Bundesliga. Man sei von "vielen Fußballfans darauf angeredet worden, dass die Bundesliga nicht mehr frei verfügbar ist", sagte Blümel vor Journalisten. Die Liverechte liegen bis 2021 beim Pay-TV-Anbieter Sky. Strache sieht im Abwandern von Rechten zu Pay-TV-Anbietern eine "Entwicklung, in der viele Interessierte als Zuseher abgeschirmt sind". Vor allem sozial Schwächere, wie etwa jene, die von den ORF-Gebühren befreit sind, müssten Zugang zu Sport haben. Denn "je mehr Seher, desto besser" sei das für den Sport.

70 Prozent der Bevölkerung müssen laut Fernsehexklusivrechtegesetz die Programme der Schutzliste empfangen können. Blümel will aber "schauen, ob das im digitalen Zeitalter nicht auch veraltet ist", und die Regelung gegebenenfalls adaptieren. (pp, 29.11.2018)