The toughest guys: Victor Orbán, Chuck Norris und die ungarische Antiterroreinheit.

Foto: facebook / victor orban

Budapest – Einen "Roundhouse-Kick" gibt es zwar nicht zu sehen. "Die beste Vorführung, die ich je gesehen habe", sei es aber trotzdem gewesen. Chuck Norris, einstiger "Texas Ranger" und nunmehrig enthusiastischer Trump-Unterstützer, hat sich in Ungarn als guter Gast erwiesen. Premier Viktor Orbán hingegen als guter Gastgeber: Er chauffierte den einstigen Schauspieler durch Budapest und zeigte ihm am Ende eine Übung seiner Antiterrorpolizei: "Anti-terrorist unit: They are the toughest guys!", formuliert es der ungarische Premier, bevor er mit Norris eine Polizeiturnhalle besucht.

Schon zuvor hatte der Premier, wie aus dem Werbevideo seiner Regierung hervorgeht, versucht, persönlichen Kontakt zu Norris zu knüpfen. Er sei 55 Jahre alt, erzählt er dem Gast, so alt wie der älteste Sohn des 78-Jährigen Norris. Und: "Liberals hate me", mehr noch als US-Präsident Donald Trump. Außerdem versichert Orbán, der Ungarn insgesamt schon zwölf Jahre lang regiert, Norris, dass er "nicht aus der Elite" stamme, was der Gast und dessen Gespann mit erfreutem Raunen zur Kenntnis nehmen. Er sei "Straßenkämpfer", sagt Orbán auch.

An wen genau sich das Video richtet, das Ungarns Regierungssprecher Zoltán Kovács am Donnerstag via Twitter geteilt hat, ist nicht ganz sicher: Trotz heftigen Lobes für den US-Präsidenten ist der Bekanntheitsgrad Orbáns unter den Trump-Anhängern noch immer sehr überschaubar – dass das Video an sie gerichtet ist, ist also eher unwahrscheinlich. Nicht typisch wäre es aber auch für den ungarischen Wählermarkt: Gesprochen wird Englisch, und in diesem Idiom sind auch die Untertitel gehalten. Vielleicht geht es also doch nur darum, die neue Freundschaft zu dokumentieren: "Friends forever!", sagt Norris' Gattin Gena O'Kelley am Ende. (red, 29.11.2018)