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Donald Trump scheint (zu) langsam zu begreifen, dass er die USA in eine Sackgasse gesteuert hat.

Foto: Reuters / Luisa Gonzalez

Der G20-Gipfel in Argentinien hat wenig greifbare Ergebnisse gebracht. Die Staatengemeinschaft scheint schon froh zu sein, wenn ihre Treffen nicht völlig aus dem Ruder laufen. Man erinnere sich nur an das Fiasko im Juni, als Donald Trump die Erklärung der G7 erst mittrug, um sie dann rückwirkend zu zerfetzen. Ein ähnliches Chaos sollte in Buenos Aires vermieden werden.

Angesichts derart ramponierter Erwartungen sind die nun zwischen dem US-Präsidenten und seinem chinesischen Gegenüber Xi Jinping getroffenen Vereinbarungen ein kleiner Fortschritt. Dass Washington die Strafzölle auf Einfuhren aus China nicht anheben wird, ist den verheerenden Folgen des Handelsstreits für die USA geschuldet.

Ein Blick in die jüngste Statistik zeigt ein um zehn Milliarden Dollar gestiegenes Handelsbilanzdefizit im Oktober. Die Spuren der Strafzölle und der Reaktionen darauf sind unübersehbar. Es handelt sich vor allem um Agrarprodukte und Lebensmittel, deren Export stark schrumpft, weil China, Europa und andere Staaten diese Waren als Antwort auf die US-Barrieren mit Tarifen belegen.

Trump vergrault damit eine wichtige Wählerschicht. Dazu kommen die Folgen des Handelskriegs für die Industrie, deren Zulieferungen sich verteuern. Die Werksschließungen bei GM waren erst der Anfang. Donald Trump scheint (zu) langsam zu begreifen, dass er die USA in eine Sackgasse gesteuert hat. (Andreas Schnauder, 2.12.2018)