Bild nicht mehr verfügbar.

Michelle Obama überrascht ihr Publikum mit ihrer Wortwahl.

Foto: AP/Mary Altaffer

Washington – Seit über zwei Wochen tourt die ehemalige First Lady Michelle Obama durch die USA, um ihr Buch "Becoming" vorzustellen – und das sehr erfolgreich. Schon jetzt ist es wohl das meistverkaufte Buch des Jahres.

Bei einem ihrer Auftritte am Wochenende in Brooklyn, New York, sorgte sie mit ihrer Wortwahl für Aufregung. Sie echauffierte sich über die umstrittene Facebook-Chefin Sheryl Sandberg. In ihrem Buch "Lean in" aus dem Jahr 2013 vertrat diese die Meinung, dass Frauen sich eben manchmal anstrengen müssten, um Karriere und Familie zu vereinbaren.

"Diese Scheiße funktioniert nicht immer", sagte Obama im Barclay Centre am Wochenende. Ehepartner seien "nicht gleichberechtigt". "Dieses Ganze: 'Du kannst alles haben' – nein, nicht zur gleichen Zeit, das ist eine Lüge", kritisierte sie die Einstellung, dass Gleichstellung in der Verantwortung der Frauen läge. Für ihre Wortwahl erntete sie sowohl Begeisterung als auch Empörung.

Besuch in Berlin und Paris abgesagt

Eigentlich wollte Obama in den nächsten Tagen auch nach Europa kommen. Doch nach dem Tod von Ex-Präsident George H. W. Bush hat sie ihre Reise abgesagt. "Es ist mir wichtig, gemeinsam mit der Bush-Familie das beispielhafte Leben von Präsident George H. W. Bush zu feiern", teilte sie am Sonntag auf Twitter mit. "Das wird meine Besuche in Paris und Berlin leider unmöglich machen."

Michelle Obama wollte ihre Memoiren am Mittwoch in Paris und am Donnerstag in Berlin vorstellen. Am Mittwoch findet in der Nationalen Kathedrale in Washington aber auch die zentrale Trauerfeier für Bush statt, am Tag darauf wird er in Texas beerdigt.

Obamas Autobiografie "Becoming. Meine Geschichte" war am 13. November weltweit erschienen. Die deutsche Ausgabe (Goldmann-Verlag) liegt in Österreich derzeit an der Spitze der Bestsellerliste bei Sachbüchern, ebenso in Deutschland.

"Ich bin zutiefst berührt von der Begeisterung für meine Memoiren, und ich arbeite daran, meine Reise für nächstes Jahr neu zu planen", teilte Michelle Obama am Sonntag mit. Sie hoffe, dass Inhaber von Eintrittskarten für die Veranstaltungen Verständnis für ihren Wunsch hätten, an den Trauerfeierlichkeiten für Bush teilzunehmen. (red, APA, 3.12.2018)