Bild nicht mehr verfügbar.

Ein jemenitischer Soldat schiebt Wache am Mukalla-Hafen.

Foto: AP/Jon Gambrell

Riad/Sanaa – Ein Flugzeug der Vereinten Nationen soll nach Angaben der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen am Montag 50 verletzte Huthi-Rebellen aus dem Bürgerkriegsland ausfliegen. Es handle sich dabei um eine "vertrauensbildende Maßnahme" vor den bevorstehenden Friedensgesprächen in Schweden, sagte ein Sprecher der Militärkoalition laut der amtlichen saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA.

Die Koalition habe entsprechend einer Forderung des UN-Sondergesandten Martin Griffiths zugestimmt, Evakuierungsaktionen aus medizinischen Gründen zu ermöglichen. Die verletzten Rebellen, drei jemenitische Ärzte sowie ein UN-Arzt sollen demnach aus der von den Rebellen gehaltenen Hauptstadt Sanaa nach Maskat im Oman ausgeflogen werden.

Die medizinische Versorgung der verletzten Huthi-Kämpfer war zuletzt einer der größten Streitpunkte in den Genfer Friedensgesprächen gewesen. Die Gespräche scheiterten, nachdem die Huthi-Vertreter sich weigerten nach Genf zu reisen. Sie warfen der UNO vor, keine Garantien für die Rückkehr ihrer Delegation nach Sanaa sowie die Ausreise verletzter Rebellen in den Oman gegeben zu haben. 2016 waren Gespräche gescheitert, nachdem es nach mehr als hundert Verhandlungstagen keine Einigung gab und Huthi-Delegierte drei Monate im Oman festsaßen.

Bürgerkrieg seit vier Jahren

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach UN-Angaben bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende Zivilisten. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit.

Angeheizt wird der Konflikt dadurch, dass beide Seiten große Regionalmächte hinter sich haben: Die Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi wird vom sunnitischen Saudi-Arabien unterstützt, der schiitische Iran unterstützt die Huthi-Rebellen. (3.12.2018)