Nicola Werdenigg

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

20. November 2017
Die Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg spricht im STANDARD-"Sportmonolog" über einen pädophilen Heimleiter an der Skihauptschule Neustift und die Vergewaltigung durch einen Teamkollegen in den Siebzigerjahren.

22. November 2017
Eine zweite Ex-Rennläuferin berichtet im STANDARD anonym über Gewalt im Skisport und untermauert Werdeniggs Behauptungen: "Sie war nicht die Einzige. Aber es hat sich damals niemand getraut, etwas zu sagen. Ich habe wirklich darum kämpfen müssen, dass mir nichts Schlimmeres passiert."

2. Dezember 2017
Ein ÖSV-Aktiver, der in den 80ern und 90ern in Stams zur Schule ging und im Spitzensport reüssierte, spricht im STANDARD über das "Pastern" im Ski-Internat, Sex als Druckmittel und zerstörte Existenzen.

4. Dezember 2017
Skisprungolympiasieger Toni Innauer kritisiert in den "Oberösterreichischen Nachrichten" ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und ÖSV-Sportdirektor Hans Pum. Sie hätten "im Umgang mit dem hochsensiblen Thema und den Betroffenen anfänglich ganz klar Ton und Thema verfehlt".

6. Dezember 2017
Ein ehemaliger Neustift-Schüler spricht mit Ö1. Er habe 40 Jahre lang darauf gewartet, "dass diese Bombe explodiert". Er spricht von einem Klima der Gewalt. Der Heimleiter bestreitet indes die erhobenen Vorwürfe.

7. Dezember 2017
Die Schweizer Ex-Rennläuferin und Journalistin Helen Scott-Smith spricht im STANDARD über eine Vergewaltigung durch einen österreichischen Servicemann im März 1993 in Denver.

15. Dezember 2017
Felix Gottwald, Österreichs erfolgreichster Sportler der Olympia-Geschichte, berichtet in seinem Blog über Missbrauch in Stams: "Ja, es gab sie, diese demütigenden und entwürdigenden Unterwerfungsrituale. Sie waren Internatsalltag, keine Einzelfälle."

11. Jänner 2018
Der Österreichische Skiverband kündigt konkrete Schritte an. Aufklärung, Analyse und Prävention seien angesichts der Vorwürfe zu leisten. Ziel sei es auch, "mögliche Vorfälle für die Zukunft auszuschließen".

17. Jänner 2018
Eine Recherchegemeinschaft von STANDARD, "Dossier" und Ö1 wertet einen Akt des Justizministeriums aus. Eine Polin warf Toni Sailer im März 1974 in Zakopane eine Vergewaltigung vor. Österreichs Jahrhundertsportler bestritt die Vorwürfe stets vehement.

8. Februar 2018
In der "Süddeutschen Zeitung" erheben zwei Ex-ÖSV-Läuferinnen schwere Vorwürfe gegen die Skitrainer-Legende Karl "Charly" Kahr. Eine der beiden sei als Minderjährige vergewaltigt worden. Kahr bestreitet die Vorwürfe.

13. Juni 2018
Die vom ÖSV eingesetzte Expertenkommission sieht keine Hinweise auf systematischen sexuellen Missbrauch und sexuelle Gewalt innerhalb der Verbandsstrukturen.

18. Oktober 2018
In zweiter Instanz wird die Schuld eines Trainers der Schladminger Ski-HAK, der einen 15-jährigen Schüler missbraucht hatte, als erwiesen angesehen. Das Strafmaß: acht Monate, bedingt auf drei Jahre, 3.600 Euro Geldstrafe.

20. Oktober 2018
Im Magazin "Spiegel" werden neue schwere Vorwürfe gegen Sailer und Kahr erhoben. Eine Frau sagt, Sailer habe sie 1975 vergewaltigt, als sie 14 war. Kahr sei anschließend anwesend gewesen. Zudem wird erwähnt, dass ein noch aktiver ÖSV-Trainer bei einer Massenvergewaltigung "dabei war".

24. Oktober 2018
Das Verfahren wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe gegen Kahr wird in Leoben wegen Verjährung eingestellt.

24. Oktober 2018
Der ÖSV trennt sich nach den Vorwürfen im "Spiegel" von einem hochrangigen Trainer. Präsident Peter Schröcksnadel: "Es gibt Vorfälle, die mögen juristisch verjähren, aber nicht moralisch."

2. Dezember 2018
Eine Experten-Kommission bestätigt Missbrauch in den Tiroler Skisportschulen. Insgesamt seien 13 Meldungen von Betroffenen bei der Erstanlaufstelle für Opfer in Landeseinrichtungen eingegangen. Acht davon betrafen Neustift, vier das Skigymnasium Stams, eine bezog sich auf einen Sportverein. (Philip Bauer, 3.12.2018)