Efgani Dönmez, ehemals Abgeordneter der ÖVP, und Georg Dornauer, führender Funktionär der SPÖ, haben sich sexistisch geäußert. Vielleicht war der eine in Nuancen ein bisschen grauslicher als der andere, aber der Sexismus, die Herabwürdigung und Verächtlichmachung des weiblichen Geschlechts und die sexuelle Konnotation waren eindeutig.

Warum gab es bei dem einen Politiker Konsequenzen und beim anderen nicht? Die ÖVP schloss Dönmez umgehend aus dem Parlamentsklub aus. Da Dönmez selbst kein Einsehen hatte, trat er nicht zurück, er ist seitdem wilder Abgeordneter im Parlament – wegen des guten Einkommens, könnte man annehmen, aber isoliert, immerhin.

Der Unterschied zu Dönmez sei, so erklärten es die Männer in der SPÖ, dass Dornauer seinen Fehler erkannte, dass er sich entschuldigte und Reue zeigte. Deshalb sei auch gar nichts dabei, wenn er Chef der Tiroler SPÖ werde. Einen kleinen Fehler müsse man ihm nachsehen, die Rücktrittsaufforderungen der SPÖ-Frauen seien überzogen.

Dornauer droht jetzt, jene zu verklagen, die seine Entgleisung öffentlich gemacht haben, er beklagt die "Kreditschädigung" und jammert über die Medienhatz. Die übliche Ausrede: Er sei missverstanden worden. Reue oder Einsicht? Keine Spur. Siehe Dönmez.

Der Unterschied? Die eine Partei kann sich mit einem Sexisten in führender Position offenbar gut anfreunden. (Michael Völker, 3.12.2018)