Interne Dokumente bringen Facebook erneut in Bedrängnis.

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Das britische Parlament hat interne Facebook-Dokumente veröffentlicht, die unter anderem belegen, dass die Daten von Textnachrichten und Anrufprotokolle von dem Konzern gespeichert wurden, sofern die Facebook-App installiert war. Das Unternehmen gab Usern diese Information nicht bekannt. Facebook speicherte zudem Daten zu der Nutzungszeit anderer Apps, um Rivalen ausfindig zu machen und herauszufinden, welcher App-Anbieter als nächstes gekauft werden könnte, heißt es. Die Sammlung der Anruf- und SMS-Daten hatte Facebook bereits im März eingeräumt, damals wurde angegeben, dass dies geschehe, um Nutzern bessere Kontaktvorschläge zu liefern.

Firma gab Daten von Freunden unerlaubt weiter

Die Dokumente zeigen zudem, dass Facebook auch Daten von Facebook-Freunden weitergab: Der Skandal um Cambridge Analytica zeigte, dass das Unternehmen die Daten von Freunden von Nutzern – etwa Likes und politische Ansichten – ohne Erlaubnis App-Entwicklern weiterreichte. Facebook wurde nicht müde, zu betonen, dass das nur bis 2015 möglich war. Wie die aktuellen Enthüllungen illustrieren, hat der Konzern bestimmten Unternehmen, beispielsweise Netflix und Airbnb, jedoch weiterhin Zugriff auf diese Daten eingeräumt. Facebook-Rivalen wurde er hingegen bewusst verwehrt.

"Irreführend"

Großbritannien untersucht den Konzern in Bezug auf den Datenskandal rund um die Analysefirma Cambridge Analytica. Facebook gibt an, die Dokumente seien ohne den zugehörigen Kontext "irreführend", weitere Informationen gab das Unternehmen bisher aber nicht bekannt. (red, 5.12.2018)