Das umstrittene Denkmal für Trümmerfrauen wurde Anfang Oktober enthüllt – im Beisein von blauen Ministern und mit militärischer Musikbegleitung.

Foto: Der Standard/Corn

Wien – Anfang Oktober wurde das umstrittene Trümmerfrauen-Denkmal in der Wiener Innenstadt eingeweiht. Eine private Veranstaltung, wie die FPÖ betonte, bei der Enthüllung waren auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache, Innenminister Herbert Kickl und Verteidigungsminister Mario Kunasek anwesend. Das Denkmal wurde vom FPÖ-nahen Cajetan-Felder-Institut auf einem privaten Grundstück an der Mölker Bastei errichtet.

Die Feierlichkeiten wurden von Musik untermalt – die Gardemusik spielte auf. Da es aber eine private Veranstaltung war, stellten die Neos eine parlamentarische Anfrage an Verteidigungsminister Kunasek, die Beantwortung liegt nun vor.

Antrag kam von Straches Ministerium

Die Begründung des blauen Ministers, warum ein Bläserensemble des Bundesheers bei einer privaten Veranstaltung auftritt, ist erstaunlich. Es sei ein Antrag des Bundesministeriums für öffentlichen Dienst und Sport gewesen – also ein Wunsch von Strache. "Dem Antrag entsprach das Bundesministerium für Landesverteidigung durch Beistellung von fünf Soldaten", heißt es in der Beantwortung.

Douglas Hoyos, Bundesheersprecher der Neos, findet das skurril. "Strache hat über sein Ministerium für Privatleute die Gardemusik angefordert. Diese hat dann auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler auf einer privaten Veranstaltung gespielt", sagt er zum STANDARD. Er will eine Folgenanfrage stellen, diesmal aber an den Vizekanzler. Und überhaupt fragt sich Hoyos: "Wenn ich fünf Soldatinnen und Soldaten einlade und es bei Strache beantrage – spielt die Gardemusik dann auch auf meiner Geburtstagsfeier?" (mte, 6.12.2018)

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