Linz – Der Linzer Gemeinderat hat am Donnerstag den Ausstieg aus dem Theatervertrag mit dem Land Oberösterreich beschlossen. Die Kündigung wurde von SPÖ und FPÖ befürwortet, ÖVP, Grüne, Neos und KPÖ waren dagegen. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) argumentiert den Schritt mit einer Schieflage bei den Transferzahlungen zwischen Stadt und Land. Der Ausstieg ist mit 2020 möglich.

"Das Bruckner Orchester bleibt das Residenzorchester des Brucknerhauses und wird von diesen Vertragsänderungen nicht betroffen sein", versprach der Bürgermeister. Es sei ein Teil dieses Hauses. Die Stadt werde das AEC finanzieren und mit dem Bruckner Orchester eine Regelung finden. Aber er stehe auf dem Standpunkt: "Jeder soll seine Aufgaben selbst finanzieren."

Der Theatervertrag zwischen Stadt und Land sieht vor, dass Linz rund 14 Millionen Euro an die Theater und Orchester GmbH (TOG) des Landes – zu der Landestheater und Bruckner Orchester gehören – bezahlt. Dafür überweist das Land rund sieben Millionen an die städtische LIVA, die u.a. das Brucknerhaus, den Posthof und die Tips-Arena verantwortet.

Selbst wenn man noch den 1,2-Mio.-Euro Zuschuss, den das Land an das städtische Ars Electronica Center leistet, einrechnet, bleibe unter dem Strich ein Minus von gut 5,5 Mio. Euro, argumentiert Luger, der generell eine "Schieflage" bei den Transferzahlungen zwischen Land und Stadt zulasten der Stadt moniert. 2019 werde die Stadt um 95 Mio. Euro mehr zahlen als bekommen, die Bedarfszuweisungsmittel eingerechnet betrage der Saldo sogar 125 Mio. Euro. (APA, 6.12.2018)