Wohin sollen sich Tablets entwickeln? Die aktuellen Modelle sind fast noch ausgereifter als seine kleinen Smartphone-Geschwister, es ist also nicht mehr viel Luft nach oben. Aus Angst vor ausbleibenden Innovationen versuchen Hersteller also, ihre Tablets zusehends als vollwertige Arbeitsgeräte zu verkaufen. Auch Samsung bietet beim Tab S4 eine Tastatur und Docking-Station an (gemeinsam rund 150 Euro), die für gelegentliche Einsätze gut funktionierend, ebenso einen Stift. Dennoch dürften Laptops weiterhin die erste Wahl für ein mobiles Büro sein; auch wenn Samsung mit dem Dex-Modus ein zumindest optisch Windows-ähnliches Betriebssystem-Design bietet.

Foto: Samsung

Gut verarbeitet

Lässt man diese Erweiterungen beiseite, bleibt das Tab S4 als äußerst solides Tablet übrig. Die Verarbeitung ist edel, der Bildschirm (10,5 Zoll Super Amoled) hervorragend. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Rahmen noch schmäler geworden, entsperrt wird das Gerät mit einem Gesichtsscanner. Die Kameras sind verbesserungswürdig – 8 MP auf der Frontseite, 13 MP hinten; allerdings gibt es wohl nur wenige Menschen, die hauptsächlich mit einem großen Tablet fotografieren.

Foto: Samsung

Android

Ansonsten funktioniert alles sehr gut, soweit das Android zulässt – hat Google bei seinem Betriebssystem doch Tablets in den vergangenen Jahren nicht besonders fokussiert. Auf dem Tab S4 kann man hervorragend lesen (insofern man sich einen der vielen kostenlosen E-Book-Reader besorgt), im Netz surfen oder Filme ansehen. Glücklicherweise verzichtete Samsung auch nicht auf die Kopfhörerbuchse. Der Akku hält mit 7.300 mAh für einige Stunden Videoschauen.

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Teurer Spaß

Mit einem Preis von 599 Euro – bzw. 659 Euro mit LTE – ist das Tab S4 jedoch eindeutig im Premium-Bereich angesiedelt. Rechnet man Tastatur und Docking-Station dazu, ist man bei der Maximalvariante also bei rund 800 Euro angelangt. Hier muss sich jeder selbst Fragen, ob er nicht lieber gleich zu Apples iPad Pro gibt, das eindeutig mehr "aus einem Guss" ist. Im Bereich der Android-Tablets dürfte es derzeit allerdings kein besseres Gerät geben. (red, 9.12.2018)