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Tim Cook ist von seiner Strategie überzeugt – die Konsumenten hingegen längst nicht mehr alle.

Foto: Virginia Mayo / AP

Die aktuelle Marktentwicklung bereitet Apple derzeit einiges Kopfzerbrechen. Die vergangenen Wochen waren von negativen Meldungen rund um das iPhone dominiert. Ein Apple-Zulieferer nach dem anderen musste seinen Geschäftsausblick nach unten korrigieren, woraus sich eine deutlich unter den Erwartungen liegende Nachfrage nach den neuesten Apple-Smartphones schließen lässt. Das entspricht zwar weitgehend den aktuellen Markttrends, immerhin ist die Smartphone-Nachfrage generell stark abgeflauft, und doch lässt dies Investoren zunehmend an Apples Strategie zweifeln. Die Folge: Der Aktienkurs hat in den vergangenen Wochen stark nachgegeben. Mittlerweile ist Apple vom Börsenwert her nur mehr das drittwertvollste Unternehmen der Welt – hinter Microsoft und Amazon.

Selber schuld

Eine Entwicklung, die sich das Unternehmen selbst zuzuschreiben hat, wie Business Insider nun in einem offenen Brief an Apple-Chef Tim Cook analysiert. Mit den dauernden Preiserhöhungen für das iPhone habe man äußerst kurzsichtig gehandelt, argumentiert die Nachrichtenseite. Zwar könne man damit die Geschäftszahlen kurzfristig aufpolieren, langfristig verjage man damit aber Kunden. Die Realität sei, dass iPhones einfach wirklich, wirklich teuer geworden sind.

Vergleiche

Als das erste iPhone im Jahr 2007 auf den Markt kam, kostete es noch 499 US-Dollar. Heute schlägt die günstigste Ausführung mit 749 US-Dollar zu Buche, von den wahren Topmodellen einmal ganz abgesehen, die im Bereich über der 1.000 Dollar-Marke angesiedelt sind. Dabei habe man ein Niveau erreicht, dass sich langsam negativ auf die Umsätze auswirke. So zeige etwa eine aktuelle Untersuchung von UBS-Analyst Timothy Arcuri, dass die Kostenfrage für viele iPhone-Käufer zur zentralen Thematik geworden ist. Neue Features spielen hingegen eine immer kleinere Rolle in der Kaufentscheidung. Dies führe dazu, dass immer mehr Apple-Kunden mehrere Hardwaregenerationen auslassen. Von Wachstumsmärkten wie Indien, wo das iPhone einfach zu teuer ist, einmal ganz abgesehen.

Neue Quellen

Die Lösung: Apple solle seine Preise wieder senken, betont Business Insider. Damit könnte man wieder mehr Kunden finden, und diese auch dazu bringen Abos für die eigenen Musik- und Cloud-Dienste abzuschließen, und so zusätzlich Einnahmen zu lukrieren. Vor allem aber sei das einfach auch die richtige Entscheidung für die Konsumenten. Apple könne sich niedrigere Preise locker leisten, alle aktuellen iPhones sind von saftigen Margen geprägt. Ansonsten bestehe auch die Gefahr, dass sich lange loyale Apple-Kunden nach Alternativen bei anderen Herstellern umsehen könnten. (red, 9.12.2018)