Wien – Der neue Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, sieht im zunehmenden antimuslimischen Rassismus einen seiner großen Arbeitsschwerpunkte. Es gelte, die Kräfte innerhalb der Glaubensgemeinschaft zu bündeln und "jede Form von Extremismus Hand in Hand mit der Gesamtgesellschaft" zu bekämpfen, sagte er nach seiner Wahl Samstagabend.

In seiner ersten Rede schwor Vural – laut Aussendung – die Glaubensgemeinschaft auf Einigkeit und den geplanten Reformkurs ein. "Die Glaubensgemeinschaft muss besser werden", nannte der Rechtsanwalt und türkischstämmige Kurde "reformieren, verbessern, professionalisieren" als seine Ziele. Er hat seinen Vorgänger Ibrahim Olgun nach Querelen wegen Moscheen-Schließungen dazu gebracht, den Weg für vorgezogene Neuwahlen zu öffnen.

Nach Vurals Wahl wurde im Schurarat – das Parlament der IGGÖ – auch sein Team neu aufgestellt: Generalsekretär Baki Uslu, der 2016 mit einem "Wolfsgruß"-Foto auf Twitter für Wirbel gesorgt hatte, wurde abgelöst. Neuer Generalsekretär ist Murat Doymaz von der Union Islamischer Kulturzentren (UIKZ). Vurals Vizepräsidenten sind der bosnischstämmige Adis Candic und Seyfi Recalar von der Türkisch-islamischen Union (ATIB). Nachfolger von Vural als Vorsitzender des Schurarats ist der bosnischstämmige bisherige Vizepräsident Esad Memic.

Am Montag stellt sich der neue IGGÖ-Präsident in einer Pressekonferenz öffentlich vor. (APA, 9.12.2018)