Eine der beiden 2,2 Meter durchmessenden Solarpanele des InSight-Landers, aufgenommen von der Deployment Camera, die am Ellbogen seines Roboterarms sitzt.

Foto: NASA/JPL-Caltech

Tampa – Bilder existieren mittlerweile schon so einige von der Oberfläche des Mars, anders sieht es dagegen mit akustischen Aufzeichnungen aus – doch auch das hat sich nun geändert: Über Umwege ist es dem Nasa-Lander Insight erstmals gelungen, eine Tonaufnahme vom Wind auf dem Roten Planeten festzuhalten und zur Erde zu senden. Wie die US-Raumfahrtbehörde mitteilte, wurde der über die Solarmodule der Sonde wehende Wind von einem Luftdrucksensor und einem Seismografen an Bord aufgezeichnet.

Video: akustisch aufbereiteter Sound von der Oberfläche des Mars.
NASA Jet Propulsion Laboratory

"Wie eine Fahne im Wind"

Das tiefe Grollen klinge "ein bisschen wie eine Fahne, die im Wind weht", sagte der Wissenschafter Thomas Pike vom Imperial College London. "Es klingt wirklich außerirdisch, und genau das ist es ja auch." Nach Angaben der Nasa hatten die festgehaltenen Windböen eine Geschwindigkeit von fünf bis sieben Metern pro Sekunde. Der Wind wehte demnach zunächst aus nordwestlicher und dann aus südöstlicher Richtung.

Insight hatte am 26. November auf dem Mars aufgesetzt. Der Landung war eine fast siebenmonatige Reise der Sonde durch den Weltraum vorausgegangen. Zu den Experimentiergeräten an Bord der Landeplattform zählt eine in Deutschland gebaute Rammsonde, die auf der Marsoberfläche ein bis zu fünf Meter tiefes Loch hämmern soll.

Blick ins Marsinnere

Mit Insight wollen die Wissenschafter in den kommenden zwei Jahren erstmals das Innere des Mars und seinen Aufbau untersuchen. Dabei sollen mögliche Erschütterungen und Beben des Planeten gemessen werden. Die Wissenschafter hoffen auf Erkenntnisse unter anderem darüber, wie der Mars vor Milliarden von Jahren entstand. Die Aufzeichnung des Mars-Winds war nach Angaben von Missionsleiter Bruce Banerdt ein "ungeplantes Vergnügen". (APA, red, 10.12.2018)