Chicago – In den USA soll ein Mann inspiriert von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) einen schweren Anschlag auf eine Synagoge geplant haben. Der 21-Jährige aus dem Bundesstaat Ohio wurde am vergangenen Freitag festgenommen und am Montag formell beschuldigt, wie die US-Justiz mitteilte. Er soll geplant haben, während des Sabbats Juden in einer Synagoge in der Stadt Toledo zu töten. Er wurde von Undercover-Agenten der Bundespolizei FBI überführt.

Der Mann soll von IS-Propaganda beeinflusst und vom Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh im Oktober mit elf Toten inspiriert gewesen sein. Er war den US-Behörden bereits im Mai aufgefallen, als er IS-Unterstützerbotschaften in sozialen Netzwerken verbreitete. Ein verdeckter FBI-Ermittler nahm daraufhin Kontakt zu ihm auf. In den folgenden Monaten äußerte der 21-Jährige zunächst Interesse daran, IS-Propaganda-Aktionen zu unterstützen – und dann, einen Anschlag zu verüben.

Festnahme nach Waffenübergabe

Er "bewundere" den Angriff auf die Synagoge in Pittsburgh, den tödlichsten antisemitischen Anschlag in der jüngeren US-Geschichte, schrieb der Mann demnach. Er wolle selbst einen solchen Anschlag verüben. Später lieferte er laut US-Justiz detaillierte Pläne für einen Anschlag, unter anderem mit der Adresse der Synagoge und Zeiten, an denen sich dort am meisten Gläubige aufhalten.

Am vergangenen Freitag übergab ihm ein FBI-Agent dann zwei untauglich gemachte Schnellfeuergewehre für einen Anschlag. Unmittelbar danach wurde der Verdächtige festgenommen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft. (APA, AFP, 11.12.2018)