Klagenfurt – Ein 45 Jahre alter Niederösterreicher, der Mitte Mai am Landesgericht Klagenfurt wegen eines tödlichen Motorbootunfalls am Wörthersee zu zehn Monaten unbedingter Haft verurteilt wurde, bekämpft dieses Urteil. Sein Rechtsanwalt Alexander Todor-Kostic hat am Landesgericht Klagenfurt eine Berufung eingebracht, nun muss die Causa vom Oberlandesgericht Graz entschieden werden.

"Die Rechtsmittel sind fristgerecht eingelangt", sagte Landesgerichtssprecher Christian Liebhauser-Karl am Montag. Nun haben die jeweiligen Seiten – auch Staatsanwalt Christian Pirker hatte Berufung eingelegt – Gelegenheit zur Gegenäußerung, dann geht der Akt nach Graz ans Oberlandesgericht. Mit einem Verhandlungstermin wird erst in einigen Monaten gerechnet.

Alkoholisiert am Steuer

Der Niederösterreicher war wegen grob fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Laut dem Urteil hatte er alkoholisiert das Motorboot gelenkt und dabei mit einem riskanten Manöver verschuldet, dass ein gleichaltriger Freund, ebenfalls aus Niederösterreich, über Bord geschleudert wurde. Der Mann geriet unter Wasser mit dem Kopf in die Schiffsschraube, seine Leiche wurde tags darauf von Tauchern aus 30 Metern Tiefe geborgen.

Der Angeklagte plädierte vor Gericht auf nicht schuldig. Er erklärte, sein Freund habe ihm von hinten ins Lenkrad gegriffen und dieses gewagte Manöver durchgeführt. Dabei sei er selbst "teilweise aufgestanden", den Rückwärtsgang habe er nicht eingelegt. Diese Version war für den Sachverständigen Hermann Steffan ausgeschlossen. Der Richter folgte dieser Ansicht des Experten. (APA, 11.12.2018)