Krefeld – Deutsche Archäologen sind im nordrhein-westfälischen Krefeld auf rund 500 Jahre alte Bodenfliesen mit Tannenbaum-Motiv gestoßen (ein Foto finden Sie hier). Die glasierten Fliesen kamen bei der Ausgrabung einer Hofanlage ans Licht.

Das Gebäude, in dem sie einst verlegt waren, dürfte einer wohlhabenden, vielleicht adligen Familie gehört haben, schließen die Forscher aus der Qualität der Fliesen. Sie stammen vermutlich aus der Anfangsphase der Neuzeit, Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts, und sind dennoch gut erhalten geblieben.

"Ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit einen solchen Fund zu machen, ist natürlich etwas Besonderes", spielte der Krefelder Stadtarchäologe Hans Peter Schletter auf das Tannenbaum-Motiv an. "Ob es sich tatsächlich um ein Weihnachtsmotiv handelt, können wir so kurz nach dem Fund natürlich noch nicht sagen. Mir ist zurzeit eine derartige Darstellung aus anderen Grabungen nicht bekannt."

Tatsächlich stammen aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts aus verschiedenen Städten Mittel- und Osteuropas die ältesten Überlieferungen von Nadelbäumen, die zum Jahresende geschmückt und aufgestellt wurden. Weihnachtsbäume im heutigen Sinne waren es aber noch nicht. Und dass ein buchstäblich grundlegendes Gestaltungselement eines Gebäudes einem konkreten Festtag gewidmet war, ist auch unwahrscheinlich. (APA, red, 14. 12. 2018)