Wien – Die SPÖ kritisiert Überlegungen von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP), wonach für Schüler in der dritten und vierten Klasse Volksschule Kompetenz- und Potenzialmessungen kommen sollen. Diese könnten neben den Noten Entscheidungsgrundlage für die weitere Schullaufbahn sein. SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid warnte davor, die Entscheidung über den Bildungsweg noch weiter vorzuverlegen.

"Wenn Minister Faßmann davon spricht, durch 'Kompetenzmessungen' in der dritten Klasse Volksschule 'weitere Entscheidungsgrundlagen' für die Schullaufbahn einführen zu wollen, dann heißt das in wohlgesetzten Worten nichts anderes als Tests für 8- und 9-Jährige, die dann über die AHS-Aufnahme (mit)entscheiden."

Jetzt schon würden Bildungsforscher kritisieren, dass die Trennung der Kinder mit 10 Jahren viel zu früh erfolgt und allen Erkenntnissen widerspricht. Eine weitere Vorverlegung bedeute zusätzlichen Druck für Eltern und Kinder. "De facto werden dadurch AHS-Aufnahmetests in der 3. Klasse eingeführt – obwohl wir wissen, dass die Prognosekraft in diesem Alter völlig unzureichend ist", so Hammerschmid. (APA, 16.12.2018)