Wien – SOS Mitmensch hat Martin Pfeiffer, zuletzt Chefredakteur der im Juni eingestellten rechtsradikalen Zeitschrift "Aula", wegen des Verdachts der NS-Wiederbetätigung angezeigt. Das sei nach Analyse der "Aula"-Ausgaben der vergangenen zehn Jahre erfolgt, hieß es am Montag. Der Staatsanwaltschaft Graz sei eine Sachverhaltsdarstellung mit umfangreichem Belegmaterial übermittelt worden.

Pfeiffer habe systematisch darauf hingewirkt, Neonazis und wesentliche Teile der Naziideologie in Österreich wieder salonfähig zu machen, lautet der Vorwurf laut Alexander Pollak, Sprecher der Menschenrechtsorganisation. Das betreffe etwa das Propagieren von Antisemitismus und Herrenrassendenken, die Verteidigung von Holocaustleugnern und Neonazis, die Verehrung von Nazikämpfern, die Verunglimpfung von KZ-Überlebenden, die Übernahme von Nazivokabular und das massive Bewerben von antisemitischer und geschichtsrevisionistischer Literatur.

"Unsere Anzeige ist auch deshalb wichtig, weil Pfeiffer weiterhin politisch und publizistisch aktiv ist. Er ist noch immer FPÖ-Bezirkspolitiker, und er schreibt regelmäßig Kolumnen für das Magazin 'Info direkt'", sagt Pollak. Pfeiffer konnte von der APA für eine Stellungnahme vorerst nicht erreicht werden. (APA, 17.12.2018)