Militärparade zur Erinnerung an den Widerstand gegen die sowjetische Besatzung in Litauen. Bis heute sind Kontakte und angebliche Kontakte nach Moskau politisch sehr sensibel – nun wurde mehrere Menschen wegen Spionageverdachts festgenommen.

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Vilnius/Moskau – Litauische Ermittler haben mehrere Personen wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen. Nach Angaben der Behörden sollen sie Aufgaben für den russischen Geheimdienst wahrgenommen und versucht haben, mit ihren Aktivitäten und Verbindungen zu außerparlamentarischen Parteien politische Prozesse zu beeinflussen.

Unter den Festgenommenen sei auch der Vorsitzende der 2008 gegründeten litauischen Sozialistischen Volksfront, teilte Generalstaatsanwalt Evaldas Pasilis am Mittwoch in Vilnius mit. Nähere Angaben zur Zahl der Festnahmen machten die Behörden einem Bericht der Agentur BNS zufolge nicht.

Angeblich ein Netzwerk

Wegen unerlaubten Waffenbesitzes nahm die Polizei in dem baltischen EU- und Nato-Staat zudem den früheren Anführer einer pro-sowjetischen Jugendorganisation fest. Die Behörden ermitteln nun, ob er womöglich auch Spionage betrieben hat.

Bei den Ermittlungen gegen ihn sei ein Netzwerk von Personen aufgedeckt worden, deren Aktivitäten die nationale Sicherheit gefährde, sagte Polizeichef Linas Pernavas. Sichergestellt worden seien viele Daten sowie verschiedene Datenträger und Speichermedien. (APA, 19.12.2018)