Kiew – Die vereinbarte Waffenruhe zum Jahresende in der Ostukraine zwischen Regierungssoldaten und prorussischen Separatisten wird nicht eingehalten. Wenige Stunden nach dem Beginn der Feuerpause warfen sich beide Seiten am Samstag gegenseitig Beschuss vor.

Nach Angaben der Separatisten setzte die ukrainische Armee im Gebiet Donezk zu Mittag Schusswaffen ein. Agenturen in Kiew meldeten hingegen, dass die Separatisten nahe der Rebellenhochburg Horliwka mit Granatwerfern auf Stellungen der Regierungssoldaten geschossen hätten. Bei dem Angriff habe es jedoch keine Verletzten gegeben.

Die Konfliktparteien hatten sich unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Donnerstag auf die Feuerpause geeinigt, die über das orthodoxe Weihnachtsfest am 7. Jänner hinaus gelten sollte. Eine Einschätzung der OSZE zur Einhaltung lag zunächst nicht vor.

Immer wieder werden zu Feiertagen oder auch zum Schulbeginn Waffenruhen vereinbart. Rund zwei Dutzend derartiger Übereinkünfte scheiterten bereits nach wenigen Stunden. Ein 2015 ausgehandelter Friedensplan, der eine dauerhafte Einstellung der Waffengewalt vorsieht, liegt zudem auf Eis. In dem seit 2014 andauernden Konflikt sind bisher mehr als 10.000 Menschen getötet worden. (APA, 29.12.2018)