Amsterdam – Die niederländischen Behörden haben fünf Männer wegen Terrorverdachts festnehmen lassen, einen von ihnen in Deutschland. Vier Festnahmen gab es nach Angaben der niederländischen Polizei am Samstagvormittag in der Hafenstadt Rotterdam. Ein in dem Land gesuchter Verdächtiger wurde dem rheinland-pfälzischen Landeskriminalamt (LKA) zufolge am Samstagnachmittag in Mainz festgenommen.

Der Aktion lag ein Auslieferungsersuchen der niederländischen Justiz zugrunde, wie das LKA mitteilte. Nach diesem stehe der Festgenommene im dringenden Verdacht, "sich an Vorbereitungen zur Begehung eines terroristischen Anschlags in den Niederlanden beteiligt zu haben".

Kein Wohnsitz in Deutschland

Bei dem Mann handelt es sich demnach um einen 26-jährigen Syrer. Er habe keinen Wohnsitz in Deutschland und sei hierzulande auch noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Der Mann soll am Sonntag dem Haftrichter in Mainz vorgeführt werden. Zu weiteren Einzelheiten verwies das LKA auf die niederländische Polizei.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) dankte den beteiligten Einsatzkräften. "Die gelungene Festnahmeaktion hat gezeigt, dass die Kooperation mit der niederländischen Polizei länderübergreifend funktioniert hat und die rheinland-pfälzische Polizei für solche Einsätze gut vorbereitet ist."

Nach Angaben der niederländischen Polizei handelt es sich bei den Festgenommenen um Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren aus "nichtwestlichen Ländern". Die Wohnungen der Verdächtigen seien durchsucht worden. Die Untersuchung werde in den kommenden Tagen fortgesetzt. Bis zu deren Abschluss wolle man keine Einzelheiten bekanntgeben, sagte ein Polizeisprecher.

Im Juni waren in Rotterdam zwei Männer wegen eines angeblich geplanten Anschlags auf Sicherheitskräfte in den Niederlanden festgenommen worden. Im September gab es sieben Festnahmen von Männern, die nach Angaben der Behörden einen größeren Anschlag planten. Von diesen kamen drei aus Rotterdam und einem Rotterdamer Vorort. (APA, dpa, 29.12.2018)