Wien – Der Honda Civic wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen. Weil nicht nur Civic, wie wir ihn kennen, sondern Civic Limousine, als Stufenheck, das gab's bei uns schon einmal, ist aber gewöhnungsbedürftig. In der Oberklasse sind derartige Limousinen in Europa gerade noch ein lohnendes Geschäftsmodell, denken wir an Mercedes, BMW, Audi, in der Kompaktklasse ist das Stufenheck aber komplett gegen den Strich gebürstet, da wollen alle nur SUV und Schrägheck, wegen praktisch und Platz.

Mit dem fließenden Stufenheck wirkt der Honda Civic seriöser als der kleinere Bruder.
Foto: Guido Gluschitsch

Der Civic wirkt durch sein Stufenheck so erwachsen und seriös, uns also ein wenig fremd, und irgendwie, seien wir uns ehrlich, wirkt er auch ein wenig bieder. Da macht einer auf wichtige Aktentasche, der sonst immer mit dem lässigen Rucksack unterwegs war. Wobei: Bei eingehender Betrachtung wird man feststellen, dass die Stufe kaum sichtbar ist, das Heck eher fließt als knickt.

Von vorne kennen wir den Civic ja.
Foto: Guido Gluschitsch

Der Kofferraum ist logischerweise nicht ganz so flexibel, da ist nichts mit Sitze Umlegen. Dennoch ist ausreichend Platz vorhanden, 519 Liter sind es, das sind immerhin 100 Liter mehr als in der sportlicheren und kleineren Schrägheckvariante. Hat aber Nachteile: Man muss den Einkauf oder das Reisegepäck durch die recht hohe und ebenso kleine Öffnung hieven.

Das Cockpit des Civic.
Foto: Guido Gluschitsch

Ganz anders als bei den jetzt gängigen SUV-Modellen sitzen wir im Civic sehr tief, das kann man angenehm finden, das kann man auch sportlich finden, jedenfalls ist es auch auf langen Strecken nicht unkomfortabel, das passt ganz gut.

Wirklich gute Ausstattung

Was wirklich für das Auto spricht, ist der Preis. Wo bei anderen Modellen erst einmal ein Basismodell dasteht, das nur durch intensives und teures Ankreuzen in der Zubehörliste zum kompletten Fahrzeug wird, ist der Honda rundum gut ausgestattet. Da kann man sich vielleicht noch die Metalliclackierung extra leisten.

Die Armaturen.
Foto: Guido Gluschitsch

Neu und wirklich fein ist das Neun-Gang-Automatikgetriebe, da föhnen wir immer mit der richtigen Drehzahl. Der 1,6-Liter-Turbodiesel leistet 120 PS, damit kommt man gut und komfortabel voran. Der Preis für dieses Paket liegt bei 30.000 Euro, die Aktentasche ist da noch nicht dabei. (Michael Völker, 9.1.2019)