Washington – US-Präsident Donald Trump will sich nicht auf einen Zeitplan zu dem von ihm angekündigten Abzug der US-Truppen aus Syrien festlegen. "Ich habe nie schnell oder langsam gesagt", sagte Trump am Mittwoch vor Journalisten am Rande einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. "Ich habe nie gesagt, dass ich morgen rausgehe."

Er wies Berichte zurück, den angekündigten Abzug aller US-Soldaten aus Syrien binnen vier Monaten abschließen zu wollen. Er habe niemals über diese kolportierte Frist gesprochen, sagte Trump am Mittwoch vor Journalisten. Tatsächlich würden die Militärs "über eine gewisse Zeitspanne hinweg" abgezogen.

Seinem Vorgänger Barack Obama warf Trump vor, dieser habe Syrien aufgegeben. "Syrien wurde vor langer Zeit verloren." In Syrien gehe es nicht um "gewaltigen Reichtum", sagte Trump. "Wir reden über Sand und Tod."

Kritik an Mattis

Kurz nach Trumps umstrittener Entscheidung für den Truppenabzug aus Syrien hatte Verteidigungsminister James Mattis seinen Rücktritt angekündigt. Der 68-Jährige, der über Parteigrenzen hinweg Respekt genoss, hatte am Montag seinen letzten Arbeitstag. Trump sagte am Mittwoch: "Wie Sie wissen, hat ihn Präsident Obama gefeuert, und im Grunde habe ich das auch getan." Unter Obama war General Mattis von seinem Posten im Central Command entbunden worden.

Trump kritisierte Mattis am Mittwoch besonders für den Einsatz in Afghanistan. "Ich bin nicht glücklich damit, was er in Afghanistan getan hat." Zugleich forderte Trump andere Verbündete auf, sich stärker militärisch in Afghanistan zu engagieren. Pakistan warf er offenbar mit Blick auf die Taliban vor, "den Feind" zu beherbergen.

Trump hatte am 19. Dezember den Rückzug der 2000 US-Soldaten aus Syrien bekanntgegeben, was heftige Kritik auslöste. Damals war von einem Abzug innerhalb von 30 Tagen die Rede. Die "New York Times" hatte später berichtet, Trump habe sich dazu bereit erklärt, dem Militär vier Monate Zeit zu geben.

Abzug steht fest

Trump sagte am Mittwoch, er habe nicht von vier Monaten gesprochen. Man wolle die verbündeten Kurden schützen. Der Abzug an sich stehe aber fest. "Wir gehen raus aus Syrien. Wir wollen Syrien nicht." (APA, 2.1.2019)