Ob Apple, Microsoft oder Google: Trotz ihres Erfolgs produzierten zahlreiche Tech-Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, spektakuläre Flops. Gründe dafür gibt es zahlreiche. Eine Auswahl.

3D-Fernsehen

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Foto: dapd/Guelland

Als Kinofilme in 3D sich zu einem massiven Erfolg entwickelten, verorteten Fernsehhersteller eine potentielle Goldgrube. Allerspätestens 2017 wurden diese Hoffnungen aber endgültig in Keim erstickt, als auch die letzten Hersteller ausstiegen. Die Technologie war zwar da, das Interesse trotz des enormen Hypes aber nicht. Dafür gibt es viele Gründe – einerseits blieb die Auswahl von 3D-fähigen Inhalten für den Fernseher bis zum Ende gering, andererseits waren die notwendigen Abspielgeräte schlicht zu teuer.

Microsoft Edge (und andere Microsoft-Flops)

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Auch der Nachfolger des Internet Explorers ist Geschichte – zumindest in seiner jetzigen Form.
Foto: ap/Dovarganes

Große Konzerne sind dafür bekannt, immer wieder Produkte auf den Markt zu bringen, die erfolglos bleiben. Schließlich ist dieser Ständige Trieb zur Innovation der Grund, warum sie, gerade im hart umkämpften Tech-Bereich, relevant bleiben. Doch gerade bei Microsoft sammelt sich mittlerweile eine lange Liste von Flops, die medial viel Aufsehen erregten: Groove Music, Zune, Xbox Kinect, Windows Vista und Windows 8 sind nur einige Beispiele.

Das aktuellste bietet der Nachfolger des Internet Explorers, Microsoft Edge. Das Unternehmen hat im Dezember bestätigt, die Entwicklung an der eigenen Rendering Engine einzustellen. Künftig wird Edge ein Ableger von Microsofts größten Konkurrenten im Browserbereich: Google Chrome.

Windows Phone

Ein weiterer großer Flop war das Windows Phone, Microsofts Versuch, in das Smartphone-Universum einzusteigen. Das lag einerseits an dem sehr späten Einstieg Microsofts, andererseits an der zu geringen Auswahl an Apps. Beispielhaft für das Scheitern war der Kauf der Handysparte von Nokia: 2013 zahlte das Unternehmen geschätzt 7,4 Milliarden US-Dollar.

Damals erhoffte man sich, einen Platz am Smartphonemarkt zu erhaschen und gegen die Konkurrenten iOS und Android antreten zu können. Dem war allerdings nicht so – 2016 gab Microsoft den Verkauf seines Telefongeschäfts an das finnische Start-Up HMD Global bekannt. Der Kaufpreis belief sich auf 350 Millionen US-Dollar. Nokia gilt als einer der größten Fehlentscheidungen des damaligen CEOs Steve Ballmer.

IBM PCjr

Nachdem sich der IBM PC aufgrund seines hohen Preises nicht durchsetzen konnte, veröffentlichte IBM Ende 1983 den IBM PCjr als preiswertere Alternative. Doch der Rechner erwies sich als absoluter Misserfolg für das Unternehmen, was unter anderem mit der schlechten Leistung des Geräts und den vergleichsweise immer noch stolzen Preis zu tun hatte. Das Unternehmen erholte sich nie ganz von der Niederlage.

Google Glass

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Foto: ap/Minchillo

Eine Brille, die Informationen über die Realität verlagert: Googles Glass hätte 2014 eigentlich die Augmented-Reality-Revolution einleiten sollen. Doch aus dem Hype wurde letztlich nichts, das Gerät erwies sich als Verkaufsflop. Nur wenige Monate nach dem Start wurde die Produktion wieder eingestellt. Die zweite Version soll heute in Arbeit sein: Ob sie diesmal den Markt erobern wird, bleibt abzuwarten.

Safari für Windows

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Foto: AP/Sakuma

Safari für Windows – existiert so etwas?, mögen sich viele Fragen. Eine Zeit lang, ja: Steve Jobs stellte eine Windows-Version des Browsers auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2007 vor. Mit 2012 wurde sie eingestellt, wohl, weil die Nutzungsstatistiken nicht den Erwartungen entsprachen.

Nintendo Virtual Boy

Bevor Virtual Reality seinen zweiten Hype erlebte, brachte Nintendo bereits 1995 den Virtual Boy. Das Produkt verkaufte sich aber enorm schlecht, weil es eine zu geringe Spielauswahl gab und Gamer Kopfschmerzen bekamen, wenn sie ihn zu lange nutzten.

Segway

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Foto: reuters/snyder

Auf einem Zweiräder elektrisch durch die Straßen fahren – der Segway wollte den heutigen Hype um E-Scooter auslösen, schaffte das aber letztlich nicht. In manchen Nischen ist er aber noch weiterhin beliebt – etwa bei Touristen.

Apple Newton

Mit einem Stift auf einem Bildschirm schreiben, der den Inhalt dann in Text umwandelt: Dieses Konzept erfand nicht Samsungs Galaxy Note Reihe. Apple wagte einen solchen Versuch bereits ... mit dem Apple Newton. Das Gerät funktionierte jedoch nicht gut und war teuer, weshalb es sich sehr schlecht verkaufte.

Virtual Reality?

DER STANDARD

Als Flop lässt sich Virtual Reality noch nicht bezeichnen, wohl aber als Hype, der bisher keine Früchte trug. So soll die Technologie eigentlich den Medienkonsum revolutionieren sollen, in der Realität wird das aber durch zu teure Hardware, zu hohe Leistungsanforderungen und zu wenig Medienauswahl gebremst. Zudem gibt es außerhalb des Gamings im Consumer-Bereich aktuell einfach zu wenige Anwendungsgebiete. Ob Virtual Reality heuer nun tatsächlich so weit ist, wird sich wohl noch zeigen.

(red, 5.1.2019)