Yangon (Rangun) – Bei koordinierten Angriffen von buddhistischen Rebellen sind im Westen Myanmars 13 Polizisten getötet worden. Rund 350 Kämpfer der "Arakan-Armee" stürmten am Freitagmorgen vier Polizeistationen in der westlichen Unruheregion Rakhine, wie die Armee mitteilte.

Die Rebellen hätten zudem zahlreiche Waffen und Munition in ihren Besitz gebracht, bevor Verstärkung von Soldaten mit Unterstützung von Kampfhubschraubern eingetroffen sei. Die "Arakan-Armee" bestätigte der Nachrichtenagentur AFP die Angriffe am Unabhängigkeitstag, an dem Myanmar das Ende der britischen Kolonialherrschaft im Jahr 1948 feiert. Drei ihrer Kämpfer seien von der Armee getötet und mehrere verletzt worden, schrieb die Gruppierung auf Facebook. Sie warf dem Militär vor, die Polizeistationen als Stützpunkte für schwere Artillerie genutzt zu haben.

Die "Arakan-Armee" kämpft für eine größere Unabhängigkeit ihrer ethnischen Minderheit in Rakhine. Zwischen den Rebellen und Sicherheitskräften kam es in den vergangenen Wochen häufig zu Gewalt. Nach Angaben der UNO wurden dadurch schätzungsweise 2.500 Menschen vertrieben.

In Rakhine spielt auch der Konflikt um die muslimische Rohingya-Minderheit. Diese wird bereits seit Jahrzehnten in Myanmar unterdrückt und diskriminiert. Allein zwischen August und Dezember 2017 flohen mehr als 700.000 Rohingya vor dem Militär ins Nachbarland Bangladesch, wo schon zuvor 300.000 Rohingya lebten. (APA, 4.1.2019)