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Dmitri Rogosin bei einer Pressekonferenz im vergangenen November. Seit Mai 2018 leitet er Roskosmos.

Foto: Reuters/SERGEI KARPUKHIN

Moskau – Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos verlangt eine Erklärung, warum der für Februar geplante Besuch ihres Chefs Dmitri Rogosin in den USA verschoben wurde. Für den Besuch habe es eine Einladung gegeben, Roskosmos erwarte von der Nasa "offizielle Erklärungen" für die Verschiebung, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Mitteilung.

Die US-Weltraumbehörde Nasa hatte zuvor mitgeteilt, die Visite sei auf unbestimmte Zeit vertagt. Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte den früheren Vizepremier Rogosin im Mai 2018 zum Roskosmos-Chef ernannt. Er gilt als glühender Nationalist, der für seine anti-westliche Rhetorik bekannt ist. Im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise hatte die US-Regierung 2014 ein Einreiseverbot und eine Kontensperrung gegen Rogosin verhängt.

Kritik an Rogosin-Besuch

In ihrer Mitteilung führte die russische Raumfahrtbehörde aus, dass die Vorbereitungen für die Gespräche mit den USA über die Zusammenarbeit beim Programm der Internationalen Raumstation ISS "derzeit nicht verschoben" würden. Die Formulierung klingt nach einer Warnung: Die USA sind derzeit auf Russland angewiesen, um ihre Astronauten mit Sojus-Transportern zur ISS zu bringen.

Rogosins Absicht, das Johnson-Raumfahrtzentrum im texanischen Houston zu besuchen, hatte Proteste von US-Senatoren ausgelöst. Die demokratische Senatorin Jeanne Shaheen hatte am Mittwoch erklärt, die Einladung der Nasa an Rogosin werfe ein schlechtes Licht auf die USA und schade den "vordringlichen Sicherheitsinteressen" des Landes.

Nasa-Chef Jim Bridenstine hatte Russland im vergangenen Oktober einen Besuch abgestattet. Es war seine erste Auslandsreise, seit er den Posten im April angetreten hat. Der russischen Nachrichtenagentur Tass sagte er damals, die Nasa habe eine zeitweilige Aufhebung der gegen Rogosin verhängten Strafmaßnahmen erreicht, um ihm einen Gegenbesuch zu ermöglichen. (APA, red, 5.1.2019)