Das Wollhaarmammut (Mammuthus primigenius) bewohnte einst die Steppen Eurasiens und Nordamerikas.

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In Sibirien werden häufig Überreste der eiszeitlichen Tiere gefunden.

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Über drei Tonnen afrikanisches Elfenbein wurden im Dezember in Kambodscha beschlagnahmt.

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Auf der Suche nach der Herkunft von Elfenbein in Billigschmuck aus Kambodscha haben schottische Forscher eine unerwartete Entdeckung gemacht: Sie stießen auf Mammut-DNA. Es sei eine Überraschung gewesen, in den Schmuckstücken Spuren von Elfenbein eines Wollhaarmammuts zu finden, sagte Alex Ball von der Artenschutzorganisation WildGenes.

Die Organisation will mithilfe von Elfenbein-DNA-Analysen Wilderern auf die Spur kommen. Die genetischen Untersuchungen können Hinweise darauf geben, in welcher Region die Elefanten gelebt haben. Ball zufolge werden weltweit jährlich mehr als 30.000 Elefanten ihrer Stoßzähne wegen getötet. Erst im vergangenen Dezember wurden in Kambodscha mehr als drei Tonnen afrikanisches Elfenbein beschlagnahmt.

Eiszeitliches Elfenbein

Wollhaarmammute, die letzten lebenden Vertreter der Mammute, verschwanden vor etwa 15.000 Jahren aus weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes. Vermutlich vor rund 4.000 Jahren starben diese imposanten Tiere vollständig aus. Laut Ball sei es ungewöhnlich, Teile ihrer Stoßzähne in Schmuckstücken zu finden. Das dürfte sich allerdings ändern: Das Verbot des Handels mit Elefanten-Elfenbein ließ die Nachfrage nach Mammut-Stoßzähnen in den vergangenen Jahren massiv steigen.

Vor allem in Sibirien, wo einst unzählige dieser eiszeitlichen Riesen lebten und heute häufig ihre Überreste im auftauenden Permafrost gefunden werden, blüht der Handel. Die meisten Mammut-Stoßzähne werden inzwischen nach China exportiert, seit das Land 2017 Einfuhr und Handel von Elefanten-Stoßzähnen verboten hat. Nach Angaben der Presseagentur AFP sollen allein 2017 rund 80 Tonnen an sibirischem Elfenbein exportiert worden sein.

In der russischen Republik Jakutien hat diese Entwicklung einen regelrechten "Mammutgräber-Rausch" ausgelöst – das Geschäft ist lukrativ: Ein Kilogramm hochwertiges Elfenbein bringt in China an die 1.000 Euro. Wissenschafter stehen der Entwicklung mit gemischten Gefühlen gegenüber. Während Paläontologen fürchten, dass wertvolle paläontologische Funde der Jagd nach Elfenbein zum Opfer fallen, hoffen Biologen durch den Neuzugang am Markt auf eine sinkende Nachfrage nach Elefanten-Stoßzähnen. (red, 7.1.2019)