Zwischennutzung als Kulturzentrum: Der Haschahof in Wien-Favoriten

Foto: Heribert Corn

Wien – Alte, große Gutshofkomplexe sind in Großstädten eher selten anzutreffen – einem Exemplar, dessen Zukunft unsicher schien, wird nun neues Leben eingehaucht: Für den "Haschahof" im Favoritner Bezirksteil Rothneusiedl sucht die Stadt eine langfristige Zwischennutzung. Angedacht ist etwa der Einzug von Gastronomiebetrieben oder die Ansiedlung von Kultureinrichtungen.

Ensemble von 1900

Wie Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ), sie stammt selbst aus Favoriten, am Mittwoch mitteilte, bleibt das Gebäude jedenfalls erhalten. Es werden Ideen für das um 1900 entstandene Backsteinensemble gesucht, Bewerbungen sind ab Ende Jänner möglich.

Die Zwischennutzung könnte bis zu zehn Jahre dauern, erst dann könnte das Landgut Teil eines neuen Quartiers mit Schwerpunkt Wohnbau werden, hieß es. Eine Mischung von Kulturbetrieben und Wohnbauprojekten ist in einem anderen Bezirksteil bereits in Umsetzung: Auf nicht mehr für die Bäckerei genutzten Teilen des Areals der Ankerbrotfabrik wurde in den vergangenen Jahren das Kulturzentrum Brotfabrik Wien eingerichtet. Dort gibt es Galerien, Lofts für Kulturschaffende, eine Schule der Caritas und sogar eine Brauerei. Auf einem weiteren Teil des Geländes ist ein Wohnbau in Planung.

Wohnprojekt statt Landwirtschaft

Das Areal des Haschahofs mit rund 10.000 Quadratmetern Fläche wurde jahrzehntelang landwirtschaftlich genutzt. Bekannt war der Hof bei vielen Städtern vor allem für die Selbsternteflächen. 2015 wurde er vom Wohnfonds Wien erworben. Derzeit trainieren dort Rettungshundestaffeln. (red, APA, 9.1.2019)