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Lady Gaga hat 2013 mit R. Kelly zusammengearbeitet – wofür sie sich wegen der zahlreichen Missbrauchsvorwürfe gegen ihn heute entschuldigt.

Foto: Reuters/MIKE SEGAR

Die Vorwürfe gegen den R&B-Sänger R. Kelly gibt es bereits seit Jahrzehnten. Doch seit der #MeToo-Bewegung und nun durch die Doku-Serie "Surviving R. Kelly" sind sie wieder besonders laut geworden. In den sechs Folgen, die der US-Sender Lifetime seit Anfang Jänner ausstrahlt, erzählen zahlreiche Frauen von emotionalem und sexuellem Missbrauch durch den Musiker.

Lady Gaga hat sich nun aufgrund der aktuellen Vorwürfe für ihre Zusammenarbeit mit dem R. Kelly entschuldigt. "Ich stehe zu 1.000 Prozent hinter diesen Frauen, ich glaube ihnen, ich kenne ihr Leiden und ihren Schmerz, ihre Stimmen sollten gehört und ernst genommen werden", schrieb sie auf Twitter.

"Ich war wütend"

Die Sängerin hat im Jahr 2013 für den Song "Do What U Want (With My Body)" mit R. Kelly zusammengearbeitet. Den Song und das Video habe sie zu einer für sie "dunklen Zeit" gemacht: "Meine Absicht war damals, etwas extrem Wütendes und Aufsässiges zu erschaffen." Sie hätte das Trauma ihres eigenen sexuellen Missbrauchs damals noch nicht verarbeitet gehabt. Sie könne nicht zurückgehen und es anders machen, könne aber weiterhin Menschen unterstützen, die sexuelle Gewalt erlebt haben.

Die Vorwürfe gegen R. Kelly reichen bis ins Jahr 1994 und somit bis zu seiner Ehe mit der damals erst 15-jährigen Sängerin Aaliyah zurück. Nach Annullierung der Ehe soll er seine 17-jährige Freundin Lizzette Martinez in sämtlichen Beriechen ihres Lebens kontrolliert haben, von ihrer Kleidung bis hin zu ihren Freundschaften, berichtete Martinez im vergangenen Mai.

Prozess wegen Kinderpornografie

Ende der 1990er-Jahre kam es zu einem Prozess wegen Sex mit Minderjährigen, der außergerichtlich beigelegt wurde. 2008 folgte ein Prozess wegen Kinderpornografie, R. Kelly wurde dabei von allen 14 Anklagepunkten freigesprochen. 2017 gab es Berichte darüber, dass R. Kelly junge Frauen auf mehreren Anwesen festhalte, sie bei jedem Schritt überwache und missbrauche. Im November 2018 klagte ihn dann seine zweite Ex-Frau Drea Kelly, die ihm emotionalen, körperlichen und sexuellen Missbrauch vorwirft. Sie habe in der Ehe um ihr Leben gefürchtet.

R. Kelly weist sämtliche Vorwürfe zurück und spricht von einer Rufmordkampagne. (beaha, APA, dpa, 10.1.2019)