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Foto: Reuters / HEINZ-PETER BADER

Linz – Nicht überliefert ist, welches Wetter am 13. April 1869 herrschte. Mit Blick auf das Datum ist aber davon auszugehen, dass Carl Franz Planck von Planckburg bei der Gründung einer "Aktien Gesellschaft in Gemeinschaft mit ihren Konsorten" kein heftiger Schneesturm entgegenwehte.

Aus der einstigen "Bank für Oberösterreich und Salzburg" wurde die Oberbank – und 150 Jahre später lag man am Dienstagabend in Linz durchaus mit dem Wettergott im Clinch. Heftige Schneefälle hinderten die gut 1.500 Kunden zwar nicht daran, zu den Jubiläumsfeierlichkeiten in das Traditionsbankhaus an der Oberen Donaulände zu strömen, für so manche Programmänderung sorgte der Schneesturm dennoch.

Kurzes Klaviergastspiel

So traf etwa Bundeskanzler Sebastian Kurz erst mit zweistündiger Verspätung ein. Übrigens just zu jenem Zeitpunkt, als die Philharmonie Salzburg gemeinsam mit dem Symphonieorchester der Anton-Bruckner-Universität "When the Saints Go Marching In" zum Besten gaben. Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer hingegen blieb im Wiener Schnee stecken – und damit der Veranstaltung fern.

Auch in seiner Rede blieb Kurz dann der Musik treu. Oder vielmehr gestand der Bundeskanzler vor versammelter Politik- und Wirtschaftsprominenz ein, weitgehend unmusikalisch zu sein. Geschmückt wurde diese "Lebensbeichte" mit Anekdoten von den, letztlich vergeblichen, Mühen von Mama Kurz, dem Junior mittels geschulter Lehrkraft doch das Klavierspiel beizubringen.

Verpflichtende Quote

Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger blickte dann in seiner Rede nicht nur detailverliebt in die Vergangenheit zurück, sondern kündigte an, in Zukunft der Weiblichkeit im Bankhaus deutlich mehr Aufmerksamkeit schenken zu wollen. Konkret werde eine fixe Frauenquote eingeführt. "Wir führen einen verpflichtenden Frauenanteil ein: 50 Prozent Frauen in 33 Bereichen", so Gasselsberger. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll demnach in den nächsten zehn Jahren von 21 auf immerhin 40 Prozent verdoppelt werden.

Neben den Frauen setzt man 2019 weiter auf einen Expansionskurs. Bereits 2018 gründete die Oberbank elf neue Filialen, darunter eine in Prag, zwei in Wien und sieben in Deutschland. 2019 sind weitere neun Filialgründungen in Planung. Insgesamt dürfte man somit bereits heuer das Ziel – 180 Filialen bis 2020 – erreichen. "Wenn die Oberbank weiter so stark wächst wie in den letzten Jahren, überschreitet sie in absehbarer Zeit die 30-Milliarden-Grenze bei der Bilanzsumme und wird dann direkt von der EZB geprüft und beaufsichtigt", zeigte sich Oberbank-AG-Aufsichtsratsvorsitzende Herta Stockbauer erfreut.

Noch entscheidender sei aber, den "Oberbank-Geist" weiterzugeben, so Gasselsberger. "Wenn es gelingt, die nächste Generation für die Werte und den Geist der Oberbank zu begeistern, dann ist die wichtigste Aufgabe der nächsten Jahre erfüllt."

Die börsennotierte Oberbank AG ist eine Regionalbank mit Sitz in Linz und gehört zu der 3-Banken-Gruppe (mit BKS und BTV). Zuletzt war ihr Überschuss nach drei Quartalen im Jahr 2018 vor Steuern um 16,2 Prozent auf 212,4 Millionen Euro und nach Steuern um 17,2 Prozent auf 181,1 Millionen Euro gewachsen. (Markus Rohrhofer, 10.1.2019)