Bei der Vienna Autoshow wurde ein eigener, etwas liebloser Bereich für E-Mobilität eingerichtet.

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Einen Kleinwagen ist man bisher gefahren, weil er billig war, nicht weil man seinen ökologischen Fußabdruck klein halten wollte. Mit den Umweltauflagen sind die kleinen Autos allerdings so teuer geworden, dass die Nachfrage zurückging. Ein unerwünschter Effekt.

Wer mit dem Auto umweltfreundlich(er) unterwegs sein will, muss dafür nicht nur das Bewusstsein entwickeln, sondern sich das auch etwas kosten lassen. Dass die fabelhaften Verbrauchswerte, die die Hersteller vorgaukelten, mit der Realität nichts zu tun hatten, hat die Konsumenten verärgert. Deren Druck hat zu einem Umdenken und zu einem neuen Testverfahren geführt, das der Realität schon näher kommt. Die Erkenntnis: Autos, auch jene aus der neuen Generation, verbrauchen immer noch ordentlich Treibstoff, mehr, als wir uns leisten wollen und können.

Eine signifikante Reduktion der Emissionen lässt sich nur über eine Elektrifizierung herbeiführen. Das kostet. Komfortable Elektroautos sind immer noch Luxusgüter. Sinnvoll ist auch eine Hybridlösung – Verbrennungsmotor plus Elektroantrieb. Aber auch die ist nicht günstig und macht Kleinwagen deutlich teurer. Das muss man sich leisten können und wollen – auch eine Imagefrage.

Bei der Vienna Autoshow wurde ein eigener, etwas liebloser Bereich für E-Mobilität eingerichtet. Während sonst reger Publikumsverkehr herrschte, war dort tote Hose. Beide Seiten müssen umdenken: Produzenten und Kunden. (Michael Völker, 11.1.2019)