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Wieder richtig stark: Marcel Hirscher.

Foto: AP/Tacca

Adelboden – Mit einem superstarkem Mittelteil im Weltcup-Riesentorlauf von Adelboden hat sich Marcel Hirscher den achten Sieg auf dem Chuenisbärgli geholt. Der Ski-Superstar aus Salzburg baute mit dem Triumph vor dem Norweger Henrik Kristoffersen (0,71 Sek.) und dem Franzosen Thomas Fanara (1,04) seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Starker Tages-Siebenter wurde Marco Schwarz.

Der Halbzeitzweite Hirscher war mit Laufbestzeit im Finale von Kristoffersen nicht zu biegen, flog zum 66. Weltcupsieg seiner Karriere. "Es hat sehr gut gepasst, ich habe für den zweiten Durchgang ein super Set-up gefunden. Im ersten hatte ich nur Glück, dass Henrik so große Fehler gemacht hat. Da habe ich fast ein bisserl Angst gehabt, ich habe mich nicht wohlgefühlt", meinte der Salzburger. Kristoffersen kämpfte in dem anspruchsvollem Rennen mit steilen Zielhang mit Krämpfen im Oberschenkel. "Es war ein guter Lauf, aber im unteren Teil nicht genug", musste er eingestehen.

Gewohntes Bild: Hirscher vor Kristoffersen.
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"Glöckner"

Aufgrund seiner zahlreichen Stockerlplätze bezeichnete der Stadionsprecher Hirscher als "Glöckner von Adelboden", die Top Fünf jedes Rennens werden traditionell mit Kuhglocken beschenkt. Zum 15. Mal stand der siebenfache Gesamtweltcupsieger auf dem Chuenisbärgli nun schon auf dem Podest, so viele hat er auch in Val d'Isere zu Buche stehen, ebenso wie sein Ex-exquo-Rekordmann Aksel Lund Svindal in Beaver Creek. Im Slalom am Sonntag kann Hirscher sich also zum erfolgreichsten Skiathleten an einem Schauplatz machen.

Wegen Nebels hatte das Finale mit 45-minütiger Verspätung begonnen. Und es lief überraschend gut für Österreich, kam nach dem mannschaftlich gesehen enttäuschenden Halbzeitergebnis doch mit Schwarz ein Slalom-Spezialist zu seinem besten Riesentorlaufergebnis der Karriere (bisher 17. als bestes), erst zum vierten Mal punktete er.

Schwarz hatte in diesem Winter in dieser Disziplin schon einmal aufgezeigt, zum ersten Mal brachte er aber auch ein Resultat ins Ziel. In Alta Badia war der Kärntner mit Startnummer 71 auf 17 gefahren, im zweiten Durchgang jedoch ausgeschieden. Mit Nummer 67 war er in Adelboden Halbzeit-14. und machte schließlich noch etliche Ränge gut.

Hirschers Siegerfahrt im zweiten Durchgang.

"Cool"

"Das ist richtig cool, mein erstes Top-Ten-Ergebnis im Riesentorlauf", freute sich der Kärntner, der "ganz entspannt" in das Finale gegangen war. "Ich wollte einfach gut Ski fahren. Ins Ziel kommen und in Führung zu gehen, ist schon ein cooles Gefühl. Das erste Ziel waren die ersten 30 in der Startliste, das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung." Das vermehrte Training nach dem Saalbach-Rennen habe sich ausgezahlt.

Schwarz hätte auch gegen einen Riesentorlauf-Start bei den Weltmeisterschaften in Aare "nichts einzuwenden", er hat nun freilich sehr gute Karten. Zu Punkten kamen aus dem ÖSV-Team am Samstag nur noch Stefan Brennsteiner als 18. und Magnus Walch als 19.

"Der zweite lässt sich einigermaßen herzeigen, ich habe ein noch besseres Set up gefunden, es ist alles etwas einfacher gegangen", sagte Brennsteiner, der erstmals in dieser Saison in einem Spezial-RTL anschrieb. Walch sprach von einem "lässigen Rennen", Adelboden sei für ihn das Highlight im Jahr. "Mit taugt das Publikum, da bin ich nochmals mehr motiviert. Ich fühle mich gut, bin bereit für die nächsten Aufgaben."

Schwarz fuhr zu seinem besten Riesentorlaufergebnis der Karriere.
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Nuller

Manuel Feller verzeichnete seinen dritten Ausfall im fünften Saison-Riesentorlauf. "Bei drei Nullern ist man gleich auch bei der Startnummer nicht mehr dabei", sagte der Tiroler. Der Ausfall war ein Fahrfehler. "Es war ein Linienproblem, ich bin in den Übergang zu gerade reingekommen, ich wollte den Schwung verkürzen und bin am Innenski ausgerutscht." Es sei nicht so fein gelaufen bis dahin, er sei zu aggressiv unterwegs gewesen."

Kein Aufwärtstrend bemerkbar war bei Philipp Schörghofer (34.) und Vizeweltmeister Roland Leitinger (45.), die nach ihren Verletzungen den Weg zurück in die Erfolgspur noch nicht gefunden haben. Nach guter Fahrt schied Johannes Strolz im ersten Lauf aus. Adelboden-Debütant Patrick Feurstein qualifizierte sich in seinem zweiten Rennen nach dem Weltcup-Debüt in Saalbach-Hinterglemm (Ausfall im ersten Durchgang) mit Nummer 57 als 26. für das Finale, wurde allerdings disqualifiziert.

Vor den Weltmeisterschaften in Aare steht nur noch der Riesentorlauf in Garmisch-Partenkirchen auf dem Programm. (APA, 12.1.2019)

Endstand des Herren-Riesentorlaufs am Samstag in Adelboden:

1. Marcel Hirscher (AUT) 2:26,54 Min. 1:12,51 1:14,03
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 2:27,25 +00,71
3. Thomas Fanara (FRA) 2:27,58 +01,04
4. Alexis Pinturault (FRA) 2:28,10 +01,56
5. Zan Kranjec (SLO) 2:28,16 +01,62
6. Tommy Ford (USA) 2:28,33 +01,79
7. Marco Schwarz (AUT) 2:28,85 +02,31
8. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 2:28,90 +02,36
9. Gino Caviezel (SUI) 2:29,13 +02,59
10. Marco Odermatt (SUI) 2:29,22 +02,68
11. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 2:29,24 +02,70
12. Matts Olsson (SWE) 2:29,61 +03,07
13. Luca de Aliprandini (ITA) 2:30,14 +03,60
14. Loic Meillard (SUI) 2:30,38 +03,84
15. Simon Maurberger (ITA) 2:30,43 +03,89
16. Ted Ligety (USA) 2:30,49 +03,95
17. Mathieu Faivre (FRA) 2:30,53 +03,99
18. Stefan Brennsteiner (AUT) 2:30,64 +04,10
19. Magnus Walch (AUT) 2:30,66 +04,12

20. Andreas Zampa (SVK) 2:31,34 +04,80
21. Trevor Philp (CAN) 2:31,37 +04,83
22. Fabian Wilkens Solheim (NOR) 2:31,41 +04,87
23. Pawel Trichischew (RUS) 2:31,45 +04,91
24. Manfred Mölgg (ITA) 2:31,46 +04,92
25. Riccardo Tonetti (ITA) 2:31,47 +04,93
26. Filip Zubcic (CRO) 2:32,12 +05,58
27. Mattias Rönngren (SWE) 2:32,46 +05,92
28. Samu Torsti (FIN) 2:33,13 +06,59

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Manuel Feller (AUT), Johannes Strolz (AUT), Thomas Tumler (SUI) Ausgeschieden im 2. Durchgang: Stefan Luitz (GER) Disqualifiziert im 2. Durchgang: Patrick Feurstein (AUT)

Herren – Gesamtwertung nach 19 Rennen:

1. Marcel Hirscher (AUT) 876
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 511
3. Alexis Pinturault (FRA) 444
4. Max Franz (AUT) 408
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 392
6. Aksel Lund Svindal (NOR) 369
7. Dominik Paris (ITA) 366
8. Beat Feuz (SUI) 353
9. Loic Meillard (SUI) 344
10. Vincent Kriechmayr (AUT) 336
11. Mauro Caviezel (SUI) 327
12. Marco Schwarz (AUT) 284
13. Matthias Mayer (AUT) 276
14. Christof Innerhofer (ITA) 269
15. Kjetil Jansrud (NOR) 251

Weiter:

17. Manuel Feller (AUT) 236
24. Michael Matt (AUT) 181
28. Hannes Reichelt (AUT) 167
46. Christian Hirschbühl (AUT) 82
55. Christian Walder (AUT) 69
58. Christoph Krenn (AUT) 63
67. Johannes Strolz (AUT) 49
74. Stefan Brennsteiner (AUT) 42
81. Otmar Striedinger (AUT) 34
84. Johannes Kröll (AUT) 27
90. Philipp Schörghofer (AUT) 24
97. Marc Digruber (AUT) 21 100. Roland Leitinger (AUT) 19
112. Daniel Danklmaier (AUT)/Magnus Walch (AUT) 12
127. Christopher Neumayer (AUT) 4
131. Romed Baumann (AUT) 3

Riesenslalom Herren (6):

1. Marcel Hirscher (AUT) 540
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 302
3. Alexis Pinturault (FRA) 276
4. Loic Meillard (SUI) 234
5. Matts Olsson (SWE) 217
6. Thomas Fanara (FRA) 215
7. Zan Kranjec (SLO) 211
8. Mathieu Faivre (FRA) 178
9. Tommy Ford (USA) 176
10. Thomas Tumler (SUI) 141
11. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 138
12. Gino Caviezel (SUI) 137
13. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) 134
14. Luca de Aliprandini (ITA) 120
15. Stefan Luitz (GER) 107

Weiter: 19. Manuel Feller (AUT) 82 23. Marco Schwarz (AUT) 49 25. Stefan Brennsteiner (AUT) 42 31. Philipp Schörghofer (AUT) 24 33. Johannes Strolz (AUT) 23 37. Roland Leitinger (AUT) 19 44. Magnus Walch (AUT) 12 50. Matthias Mayer (AUT) 4 53. Vincent Kriechmayr (AUT)/Max Franz (AUT) 1

Mannschaft Herren (19):

1. Österreich 3225
2. Schweiz 2192
3. Frankreich 1974
4. Norwegen 1967
5. Italien 1307
6. USA 762
7. Deutschland 567
8. Schweden 436
9. Slowenien 410
10. Kanada 200
11. Großbritannien 184
12. Kroatien 168
13. Slowakei 35
14. Russland 31
15. Bulgarien 26
16. Belgien 13
17. Finnland 3

Nationencup (37):

1. Österreich 6036
2. Schweiz 3917
3. Norwegen 3008
4. Frankreich 2606
5. Italien 2471
6. USA 2143
7. Deutschland 1409
8. Schweden 1341
9. Slowakei 883
10. Slowenien 859
11. Kanada 832
12. Liechtenstein 229
13. Großbritannien 194
14. Kroatien 168
15. Tschechien 80
16. Russland 31
17. Bulgarien 26
18. Finnland 26
19. Polen 15
20. Belgien 13
21. Japan 8
22. Neuseeland 5